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Kunstministerin: Kultur in kleinen Formaten ab 1. Juni

Auch der Kulturbereich im Südwesten leidet durch die Corona-Pandemie. Theater, Ballett, Oper und Kinos - alles liegt seit Wochen brach. Nun gibt es erste Vorschläge für eine langsame Öffnung.

Theresia Bauer (Grüne), Kunstministerin von Baden-Württemberg
Theresia Bauer (Grüne), Kunstministerin von Baden-Württemberg. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild
Theresia Bauer (Grüne), Kunstministerin von Baden-Württemberg. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

STUTTGART. Das Kunstministerium in Stuttgart hat einen Fahrplan zum Wiederbeginn des öffentlichen Kulturlebens nach der Corona-Zwangspause vorgestellt. Kleine künstlerische Veranstaltungsformate sollen ab 1. Juni möglich werden, wenn die räumlichen Bedingungen dies zuließen und die Hygiene- und Abstandsvorgaben zum Schutz des Publikums und der Mitwirkenden garantiert werden könnten, sagte Ministerin Theresia Bauer (Grüne) am Mittwoch. Die Rückverfolgbarkeit der Teilnehmer müsse dabei gewährleistet sein.

Wie der Veranstaltungsbereich über diese Kleinformate hinaus geregelt werde, dazu tage eine interministerielle Arbeitsgruppe, deren Ergebnisse die Landesregierung in Kürze bekanntgeben werde, betonte Bauer. Die Bibliotheken und Archive im Land sind bereits seit 20. April geöffnet. Museen, Freilichtmuseen und Häuser, in denen Ausstellungen zu sehen sind, dürfen seit 6. Mai wieder Publikum empfangen.

Das Ministerium orientiert sich bei seinen Plänen an den Rahmenbedingungen, die für Gottesdienste vereinbart worden seien. »Daraus ergibt sich, dass wir in einem ersten Schritt Veranstaltungen mit einem Richtwert von unter 100 Personen vorsehen. Bei speziellen Formaten, wie beispielsweise Autokinos, sind auch mehr Personen zulässig«, sagte Bauer. Als erste Hilfe stellt das Ministerium über zwei Millionen Euro aus dem Innovationsfonds Kunst bereit, um unter dem Motto »Kultur Sommer 2020« kleinere Kulturveranstaltungen aller Sparten und auch der Breitenkultur, beispielsweise der vielen Vereine, zu fördern.

Laut Bauer wurde ein Notprogramm für Kunst und Kultur im Umfang von 40 Millionen Euro beantragt. Dieser soll aus den Mitteln der Corona-Rücklage des Landes finanziert werden. Das Pogramm solle aus zwei Teilen bestehen: »Mit einem Nothilfefonds im Umfang von über 32 Millionen Euro helfen wir wirtschaftlich gefährdeten Kunst- und Kultureinrichtungen sowie Vereinen der Breitenkultur«, sagte Bauer. Mit dem Programm »Kunst trotz Abstand« - ausgestattet mit rund sieben Millionen Euro - fördert das Ministerium kulturelle Veranstaltungen, die auch unter den aktuellen Beschränkungen und unter Einhaltung von Auflagen umgesetzt werden könnten.

Voraussetzung für einen möglichen Spiel- und Vorstellungsbetrieb sind Probearbeit und Training. »Ab sofort darf daher auch der Probenbetrieb mit mehr als fünf Personen für professionelle Theater, Orchester sowie Chöre unter Einhaltung strenger Sicherheitsmaßnahmen wiederaufgenommen werden«, sagte Bauer.

Laut Kunststaatssekretärin Petra Olschowski sind Kinder und Jugendliche von den Einschränkungen aufgrund der Pandemie besonders stark betroffen. Sie sollen von der Wiedereröffnung der Museen daher besonders profitieren. »Wir werden deshalb ab sofort und für ein Jahr Kindern und Jugendlichen freien Eintritt in die Dauerausstellungen unserer Landesmuseen und im ZKM in Karlsruhe ermöglichen.« (dpa)