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Kultusministerin: Text-Roboter lassen nicht verbieten

Gegen den Text-Roboter ChatGPT gibt es bei aller Begeisterung viele Vorbehalte. Er könne etwa beim Schummeln in der Schule helfen. Nicht unbedingt, es gibt auch viele Chancen, sagt Kultusministerin Theresa Schopper zum Auftakt der großen Bildungsmesse Didacta.

Didacta 2023
Ein Mann sieht sich etwas auf einem Tablet an. Foto: Taimas Ahangari
Ein Mann sieht sich etwas auf einem Tablet an.
Foto: Taimas Ahangari

Die Arbeit mit Text-Robotern wie ChatGPT lässt sich aus Sicht der baden-württembergischen Kultusministerin Theresa Schopper an Schulen nicht kategorisch verbieten. »Wir werden nicht mehr sagen können, wir bauen da Mauern und die Türe geht zu, um das aus den Schulen herauszuhalten«, sagte die Grünen-Politikerin auf der Bildungsmesse Didacta am Dienstag in Stuttgart. Vielmehr müsse man mit technischen Entwicklungen wie der Künstlichen Intelligenz (KI) vernünftig umgehen. »Jede gesellschaftliche Neuerung schlägt an Schulen auf, weil Kinder und Jugendliche dort einen großen Teil ihres Tages verbringen, ihre Fragen mitbringen und auch Antworten haben wollen.«

Auch der Taschenrechner habe einen schweren Stand gehabt, als er Einzug in die Klassenzimmer hielt, sagte Schopper. »Damals hat man behauptet, Kinder könnten dann nicht mehr Kopfrechnen. Und dann hat der Taschenrechner die mathematische Welt im Schulalltag verändert.« Ähnlich werde sich das bei den KI-Instrumenten entwickeln, die aus Sicht Schoppers auch Vorteile für die Arbeitswelt der Lehrenden haben kann.

ChatGPT ist eine Anwendung, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz umfangreiche Antworten auf Texteingaben erstellt. Der Textroboter kann unter anderem Fragen beantworten, Texte zusammenfassen und bewerten, Gedichte oder auch Computerprogramme schreiben, übersetzen oder Multiple-Choice-Tests erstellen. Kreativität und kritisches Denken könnten dabei nach Ansicht von Bildungsfachleuten aber auf der Strecke bleiben.

Schopper wird gleich mehrfach auf der Didacta zu Gast sein. Bis zum kommenden Samstag können sich Lehrkräfte, Erzieher und andere Fachgäste auf der größten Bildungsmesse Europas austauschen. Es werden 730 Ausstellende erwartet, mehr als 1300 Programmpunkte sind geplant. In fünf Hallen zeigen Anbieter von Lehrmaterialien und Lernspielzeugen sowie Behörden und Verbände Neuheiten aus den Bereichen Kita, Schule, Hochschule und berufliche Bildung.

In Foren wird über aktuelle Themen wie den akuten Lehrkräftemangel diskutiert, über die psychische Gesundheit von Schülern und Personal nach der Pandemie sowie die nach wie vor schleppende Digitalisierung. Auch Lerntechniken, die teils renovierungsbedürftigen Schulgebäude und die Demokratiebildung vor allem mit Blick auf die Anfälligkeit für Verschwörungsmythen stehen auf der Agenda der diesjährigen Messe.

Die Didacta findet als Fach- und Buchmesse jährlich an wechselnden Standorten in Deutschland statt, derzeit im Wechsel zwischen Stuttgart, Köln und Hannover. In der Messe Stuttgart ist die Didacta vom 7. bis 11. März 2023 täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.

OpenAI zu ChatGPT

© dpa-infocom, dpa:230306-99-852234/3