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KSK-Chef vergleicht Bundeswehr mit Windrädern

Der Kommandeur der Bundeswehr-Spezialeinheit KSK, Brigadegeneral Ansgar Meyer, hat angesichts des Protests gegen einen neuen Übungsstandort für Fallschirmjäger die Bundeswehr mit Windkraftanlagen verglichen. Er vermisse manchmal in der Gesellschaft eine gewisse Akzeptanz der Bundeswehr, sagte er dem »Schwarzwälder Boten« (Samstag). »Allen ist klar, dass die Bundeswehr wichtig ist und sogar wichtiger wird - aber niemand will sie vor ihrer Haustür haben«, sagte Meyer. »Das ist wie bei den Windrädern, für die Energiewende sind sie unabdingbar, aber in der Nähe des eigenen Gartens sollen sie nicht stehen.«

Ansgar Meyer
KSK-Kommandeur Brigadegeneral Ansgar Meyer. Foto: Kay Nietfeld
KSK-Kommandeur Brigadegeneral Ansgar Meyer.
Foto: Kay Nietfeld

Das Kommando Spezialkräfte ist der Eliteverband des Heeres für die Befreiung von Geiseln im Ausland, aber auch für mögliche Einsatz zur Landes- und Bündnisverteidigung. Die Elitetruppe braucht neuen Platz für Fallschirmübungen. Dieser soll nach dem Willen des Bundes und des Landes Baden-Württemberg auf der Staatsdomäne Waldhof im Zollernalbkreis geschaffen werden. Die Staatsdomäne gehört dem Land, ihre Flächen sind derzeit verpachtet. Gegen den Bau einer 1000 Meter langen und 400 Meter breiten Absetzpiste regt sich jedoch seit Monaten heftiger Protest.

»Das, was zum Teil an Szenarien aufgeworfen wird, ist sehr schwarzgemalt«, sagte Meyer. »Denn für uns kommt es bei Operationen darauf an, nicht gesehen und idealerweise sogar kaum gehört zu werden - das gilt auch für das Absetzen des KSK.« Es werde kein neuer Truppenübungsplatz errichtet, der abgezäunt und mit Schildern versehen wird. Mehr oder weniger handle es sich um eine »eingezäunte Wiese«. »Es würde auch keine Start-und Landebahn geben, es wäre vielmehr eine Graspiste, die verdichtet wird, so dass leichte Maschinen landen können.«

© dpa-infocom, dpa:230317-99-992828/2