»Der Papst traut sich nicht, in die Ukraine zu reisen«, sagte Elsner und vertrat die Ansicht, der Papst nehme damit Rücksicht auf die Russisch-Orthodoxe Kirche. Es sollte weiterhin einen Dialog geben, aber keine freundlichen Grußworte des Vatikans an Russland, forderte die Wissenschaftlerin vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien in Berlin.
Zugleich forderte sie einen neuen Umgang deutscher Kirchenvertreter mit der Russisch-Orthodoxen Kirche. Diese unterstütze den Krieg gegen die Ukraine und missbrauche zudem zynisch die Ökumene, die eigentlich das Ziel der Versöhnung habe, sagte Elsner. »Wir müssen überprüfen, mit wem wir dort künftig sprechen.«
Der Beauftragte für Humanitäre Hilfe vom Weltkongress der Ukraine, Andrij Waskowycz, zeigte Verständnis für die Forderungen seines Landes nach Waffenlieferungen. Die Ukraine kämpfe um ihr Überleben, sagte der ehemalige Präsident der Caritas Ukraine. Im Westen sei das Bewusstsein für die Grausamkeiten des Krieges erst seit den Verbrechen von Butscha angekommen. Dabei herrsche in der Ukraine bereits seit Jahren Krieg, sagte Waskowycz. Bei Kirchenvertretern in Deutschland nehme er dagegen unterschiedliche Strömungen im Umgang mit dem Ukraine-Krieg wahr.
Die Theologin Elsner betonte, niemand mache es sich leicht bei der Frage nach Waffenlieferungen. Der Krieg sei auch für die Kirchen eine Herausforderung. Die Friedensethik müsse sich künftig neu aufstellen.
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