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Kretschmann: »Wir müssen unabhängiger von China werden«

Um flexibler auf Krisen zu reagieren, muss sich die baden-württembergische Wirtschaft aus Sicht von Regierungschef Kretschmann von allzu einseitigen Handelsbeziehungen lösen. Eine Alternative zum Wirtschaftsriesen China hat er schon im Blick.

Winfried Kretschmann (Grüne)
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) spricht. Foto: Bernd Weißbrod
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) spricht.
Foto: Bernd Weißbrod

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Unternehmen im Land aufgerufen, im Umgang mit China vorsichtiger zu sein und andere Absatzmärkte stärker zu berücksichtigen. »Wir müssen unabhängiger von China werden«, sagte Kretschmann im Interview mit der »Südwest Presse« (Freitag). Er werbe bei der Wirtschaft seit Jahren dafür, den Blick stärker nach Indien zu richten. »Das stößt heute auf deutlich mehr Zustimmung als noch vor ein paar Jahren«, sagte der Regierungschef. Man werde zwar weiter mit Staaten Handel treiben müssen, »die nicht demokratisch sind. Aber wir dürfen uns nicht von ihnen abhängig machen.«

Die Handelsbeziehungen Baden-Württembergs mit China haben sich nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verstärkt. Auch 2021 war das asiatische Land einer der wichtigsten Handelspartner Baden-Württembergs. Gefragt sind vor allem baden-württembergische Kraftwagen und Fahrzeugteile sowie Maschinen. Allerdings hängt die Produktion vieler Elektrogeräte und Autos in Baden-Württemberg umgekehrt auch von Zulieferteilen oder Rohstoffen aus China ab.

Interview in der »Südwest Presse« (Bezahlschranke)

© dpa-infocom, dpa:220819-99-444242/3