Wer so etwas mache, verkenne den Charakter der Demokratie, in der strikt zwischen der Privat- und der Amtsperson unterschieden werde, sagte Kretschmann. Deshalb überschritten Demonstrationen vor Privathäusern von Politikern »sofort eine rote Linie«. Das könne in keiner Weise geduldet werden. Die, die das machten, zeigten, dass sie mit der Demokratie auf Kriegsfuß stünden - oder sie mindestens nicht verstanden hätten.
Rund 350 Kritiker der Corona-Politik waren nach Polizeiangaben am Montagabend in einem Abstand von 50 bis 100 Metern am Haus des Regierungschefs vorbeigelaufen. Für ein paar Minuten hätten sie angehalten und ein Trillerpfeifenkonzert angestimmt. Bereits am Sonntag hatten rund 60 Demonstranten versucht, zu dem Wohnhaus Kretschmanns vorzudringen.
Er selbst sei nicht zuhause gewesen, aber seine Frau Gerlinde sei nach Hause gekommen, habe viel Polizei gesehen und sei ziemlich erschrocken, sagte Kretschmann. Es sei noch schlimmer, wenn die Familie einbezogen würde. Die Lage werde nun auch im Internet genau beobachtet, sagte der Regierungschef mit Blick auf mögliche weitere Proteste rund um sein Haus. Er sagte aber, seine Frau und er fühlten sich »gut behütet und beschützt« von Polizei und Sicherheitsbehörden.
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