Die Zahl der Menschen in Baden-Württemberg, die an einem Schlaganfall sterben, ist nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Wie die TK unter Berufung auf Daten des Statistischen Landesamts berichtet, starben im Jahr 2012 noch 75 von 100.000 Einwohnern an Schlaganfällen oder anderweitigen Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn. Zehn Jahre später lag die Zahl demnach noch bei 62,7 Todesfällen je 100.000 Einwohner. Auch die absolute Zahl an Todesfällen ging laut TK deutlich zurück. Starben 2012 noch rund 8000 Menschen an Schlaganfällen, waren es 2022 noch rund 7000.
Als Grund für die Verbesserung sieht die Krankenkasse die Versorgung der Betroffenen in spezialisierten Zentren. Fast alle der rund 40.000 Schlaganfall-Patienten würden in den 13 überregionalen Schlaganfallzentren des Landes - den sogenannten Stroke Units -, den 21 regionalen Schlaganfallschwerpunkten oder den 17 lokalen Schlaganfallstationen behandelt, so die TK. »Nur noch rund zwei Prozent der Patientinnen und Patienten werden in einer Klinik ganz ohne Schlaganfall-Expertise versorgt. Vor zehn Jahren waren es noch über zehn Prozent«, sagte Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg.
Die Verbesserungen bei der Versorgung von Schlaganfällen zeige, dass eine gezielte Steuerung der Behandlung mit der Schaffung von Schwerpunkten positive Auswirkungen auf die Qualität habe, so Mussa. Das gelte auch mit Blick auf die geplante Krankenhausreform. »Wichtig ist, dass sich die Krankenhäuser künftig auf die Leistungen konzentrieren, für die sie personell und technisch ausgestattet sind.«
Ein Schlaganfall wird durch eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn ausgelöst. Meist sind Blutgerinnsel, Embolien oder Ablagerungen in den Hirngefäßen die Ursachen. Symptome sind Gefühlsstörungen einer Körperseite, Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen.
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