KONSTANZ. Aktuell berät sich Konstanz nach eigenen Angaben mit der gemeinsamen Partnerstadt Fontainebleau in Frankreich über das weitere Vorgehen, wie ein Sprecher der Stadt Konstanz am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Der Konstanzer Oberbürgermeister, Uli Burchardt (CDU), hatte in einem offenen Brief an seine italienische Amtskollegin Mitte Oktober scharfe Kritik geäußert. Hintergrund ist eine Regelung, die Migrantenkinder »von der Schulkantine und dem Schultransport ausschließt«. Diese sei Ausdruck »eines fremdenfeindlichen und diskriminierenden politischen Programms«. Um nicht den Höchstsatz an Kosten zu zahlen, müssen ausländische Einwohner in Lodi demnach beweisen, dass sie in ihrem Herkunftsland keinen Besitz haben. »Ein solcher Nachweis ist nahezu unmöglich«, heißt es in dem Schreiben.
Lodis Bürgermeisterin Sara Casanova wies die Vorwürfe in ihrer Antwort zurück. »Ich bin mir sicher, dass es kein diskriminierender Akt ist, eine zusätzliche Bescheinigung zu verlangen«, schreibt die Politikerin der rechtspopulistischen Partei Lega Nord. »Für die Zukunft, falls diese Freundschaft fortgeführt wird, zähle ich auf direktere Beziehungen frei von medialen und politischen Eingriffen.«
Darauf will Burchardt in einem zweiten Brief reagieren - wie schon der erste wird dieser einem Sprecher zufolge gemeinsam mit dem Bürgermeister der französischen Partnerstadt Fontainebleau verfasst. »Es besteht Konsens, dass man mit Lodi im Gespräch bleiben möchte.« Zum Inhalt wollte sich der Sprecher zunächst nicht äußern. (dpa)