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Kommissarin sagt wieder im Polizei-Prozess aus

Weinend hat eine junge Kommissarin ihren Vorgesetzten offenbart, sexuell genötigt worden zu sein - nun steht der Inspekteur der Polizei vor Gericht. Am Freitag soll erneut das mutmaßliche Opfer befragt werden.

Gerichtsbank
Ein Schild mit der Aufschrift »Angeklagter« wird auf die Gerichtsbank gestellt. Foto: Arne Dedert
Ein Schild mit der Aufschrift »Angeklagter« wird auf die Gerichtsbank gestellt.
Foto: Arne Dedert

Betrunken, in einer dunklen Gasse vor einer Kneipe soll er sie genötigt haben, ihn intim zu berühren - im Prozess um sexuelle Nötigung gegen den ranghöchsten Polizisten des Landes soll am Freitag (9.15 Uhr) erneut die Anzeigenerstatterin aussagen. Die zur Tatzeit 32 Jahre alte Polizistin soll erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen werden.

Der Inspekteur der Polizei soll die Kriminalhauptkommissarin in einer Nacht im November 2021 vor einer Kneipe sexuell genötigt haben. Es geht in dem Verfahren um die Frage, ob der ranghöchste Polizist seine Machtstellung missbraucht hat, um eine Untergebene zu sexuellen Gefälligkeiten zu drängen. Die Polizistin ist Nebenklägerin in dem Verfahren.

Der Fall schlug große Wellen in der Polizei und Politik - und ist auch Thema eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der seit Monaten läuft. Nach der Vernehmung der Zeugin könnte es am Freitag auch um die Zulassung eines Videotelefonats als Beweismittel gehen. Die Kommissarin hatte ein Skype-Telefonat mit dem Kommissar nach der Kneipennacht heimlich mitgeschnitten. Die Verteidigerin des Inspekteurs pochte auf ein sogenanntes Beweiserhebungs- und -verwertungsverbot. Die Polizistin habe sich mit dem heimlichen Mitschnitt strafbar gemacht.

Landgericht Stuttgart

© dpa-infocom, dpa:230504-99-562238/2