Vorjahresfinalist Jan-Lennard Struff kann als einziger deutscher Tennisprofi im Einzel beim Rasenturnier in Stuttgart noch das Viertelfinale erreichen. Nach der Absage von Topfavorit Alexander Zverev sowie dem Achtelfinal-Aus von Dominik Koepfer und Yannick Hanfmann ist Struff bei dem Vorbereitungsevent auf Wimbledon der einzige verbliebene heimische Einzelspieler.
Am Donnerstag tritt der diesjährige Turniersieger von München im zweiten Match auf dem Center Court nach 11.00 Uhr in der Runde der besten 16 an. Gegen den Franzosen Arthur Rinderknech geht Struff als Favorit in die Partie.
Koepfer fehlen zwei Punkte
2023 hatte Struff auf dem Weissenhof ein begeisterndes Endspiel gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe verloren. Der Titelverteidiger war am Mittwoch für Hanfmann zu stark. Der 32-Jährige aus Karlsruhe musste sich dem Titelverteidiger 5:7, 6:7 (5:7) geschlagen geben. Koepfer verpasste mit dem 7:6 (11:9), 6:7 (5:7), 3:6 gegen den Italiener Lorenzo Musetti noch knapper eine Überraschung.
Ihm gelang es damit auch nicht, mit einem Sieg seiner Großmutter den 90. Geburtstag weiter zu versüßen. Sie sei noch gut zuwege und habe im Publikum gesessen, erzählte der 30-Jährige aus Furtwangen nach seiner Niederlage. »Es war das erste Mal, dass sie bei einem Match dabei war, seitdem ich 15, 16 war, da hat sie mich ab und zu mal rumgefahren«, sagte Koepfer: »Es ist cool, dass sie da war. Schade, dass es nicht gereicht hat.«
Mit seiner Oma im Publikum hatte der Weltranglisten-65. in einem spannenden und unterhaltsamen Achtelfinale zuvor gegen den favorisierten Italiener dennoch sowohl spielerisch als auch mit seinen schnellen Beinen überzeugt. Koepfer bewahrte zudem die Nerven, als der erste Satz bei insgesamt fünf Chancen an Musetti hätte gehen können. Im zweiten Tiebreak war Koepfer dann bei 5:3 nur zwei Punkte vom Sieg und damit vom Erreichen seines ersten ATP-Viertelfinals auf Rasen entfernt.
Nach zwei Sätzen ohne Aufschlagverluste gab es im entscheidenden Durchgang gleich drei Breaks. Ein 1:3 machte Koepfer sofort wieder wett, verlor dann aber zum 3:5 erneut sein Aufschlagspiel.
»Am Montag ist es in meine Richtung gelaufen, heute gegen mich«, sagte Koepfer. »Ich kann mir eigentlich nichts vorwerfen, ich habe eigentlich nicht schlecht gespielt. So ist Tennis. Es ist schon ein bitterer Sport.«
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