Im selben Zeitraum habe es im Bereich depressiver Episoden - also kürzerer, einmaliger Phasen - im Südwesten ein ebenfalls deutliches, aber geringeres Plus von rund 23 Prozent gegeben. Mittlerweile litten 20,6 Prozent der Frauen und 11,3 Prozent der Männer an einer oder beiden der genannten Erkrankungsformen - »auch dies sind mit die höchsten Werte im Ländervergleich«, so die KKH.
Die Corona-Krise spiele dabei aber eine eher untergeordnete Rolle: Der Anstieg wiederkehrender Depressionen stieg in Baden-Württemberg zwischen dem Vorpandemiejahr 2019 und 2021 um nur vier Prozent. Männer seien hierbei allerdings mehr als dreimal so häufig betroffen. Bei depressiven Episoden stagnierten die Zahlen. »Das zeigt, dass sich die Pandemie vor allem negativ auf Menschen auswirkt, die bereits an einer Depression leiden.«
Allerdings sei es insgesamt noch zu früh, die Entwicklung der Corona-Krise umfänglich zu bewerten. Das sei unter anderem dem Umstand geschuldet, dass zwischen den ersten Anzeichen einer Depression bis hin zu einer gesicherten Diagnose Monate oder Jahre vergehen könnten.
Grafik zum Anstieg wiederkehrender Depressionen zwischen 2011 und 2021
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