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Kein Feinstaubalarm mehr bis Oktober - Saison endet mit besserer Luft

In der Stuttgart ist am Sonntag die dritte Feinstaubalarm-Saison zu Ende gegangen. Ist sie 2019 vielleicht schon nicht mehr nötig?

Feinstaubalarm Stuttgart
Feinstaubalarm in Stuttgart. Foto: dpa
Feinstaubalarm in Stuttgart.
Foto: dpa
Stuttgart (dpa/lsw) - Angesichts besserer Luft in Stuttgart ist zum Ende der Feinstaubalarm-Saison eine Fortsetzung im Jahr 2019 offen. »Klar ist, wir dürfen keinesfalls nachlassen, sonst kehrt das Problem zurück«, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) »Stuttgarter Zeitung« und »Stuttgarter Nachrichten«. »Ob's dann wieder eine Feinstaubalarm-Saison geben wird, entscheiden wir im Sommer.«

In der Landeshauptstadt war am Sonntag die dritte Feinstaubalarm-Saison zu Ende gegangen. Der Alarm wird derzeit immer zwischen Mitte Oktober und Mitte April ausgerufen, wenn Meteorologen über mehrere Tage einen geringen Luftaustausch voraussagen und Schadstoffe nicht abziehen können. Autofahrer werden dann gebeten, den Wagen stehen zu lassen. Zudem müssen Kamine, die nur der Gemütlichkeit dienen, aus bleiben. Da im Sommerhalbjahr wetterbedingt keine extrem hohe Belastung mit gesundheitsschädlichem Feinstaub in der Stadt zu erwarten ist, pausiert der Alarm bis zum 15. Oktober.

Nach Angaben der Stadt wurden in diesem Jahr am Hotspot Neckartor an 17 Tagen Werte von mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel gemessen. Zur gleichen Zeit vor einem Jahr waren es bereits 35. Genau jener Wert, der nach EU-Vorgeben im kompletten Jahr nicht überschritten werden darf. Oberbürgermeister Kuhn (Grüne) ist optimistisch, dass der Jahresgrenzwert 2018 erstmals eingehalten werden kann. Zumindest bestehe die »große Chance« darauf.

Wie aus Daten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg am Sonntag hervorging, wurden am Samstag kurz vorm Ende der Alarmsaison im Tagesmittel lediglich 25 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gemessen. Für Sonntag zeichnete sich ein ähnlicher Wert ab.

»Der Feinstaubalarm war eine Methode, um uns alle wachzurütteln«, sagte Kuhn den Blättern. Er habe sich »als Mobilisierungsmittel« bewährt. »Wenn sich das alles so bewahrheitet, wie es jetzt aussieht, werden wir eine Imagekampagne machen«, sagte er den Zeitungen, »und zwar nach dem Muster: Stuttgart hat nicht nur geredet, sondern das Problem angepackt und eine Lösung gefunden.«

In der zu Ende gegangenen Periode seit dem 15. Oktober wurden nach Angaben der Stadt elf Feinstaubalarme ausgerufen, die insgesamt 56 Tage dauerten. Autofahrer waren dann aufgerufen, auf Busse und Bahnen umzusteigen; private Komfortkamine durften nicht betrieben werden. Zum Vergleich: In der vorangegangenen Saison 2016/2017 wurden 13 Alarme ausgerufen, die 85 Tage dauerten.