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Kaufland im Fokus des Handel-Tarifkonflikts im Südwesten

Im Tarifkonflikt des baden-württembergischen Einzelhandels hat die Gewerkschaft Verdi am Freitag vor allem die Supermarktkette Kaufland ins Visier genommen.

Kaufland
Das Logo von »Kaufland« an einer Filiale der Supermarktkette. Foto: Jens Wolf/Archiv
Das Logo von »Kaufland« an einer Filiale der Supermarktkette. Foto: Jens Wolf/Archiv

NECKARSULM. An einer Kundgebung vor der Kaufland-Zentrale in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben rund 600 Beschäftigte. »Wir fordern Kaufland auf, seinen Einfluss im Arbeitgeberverband auszuüben, damit bald ein abschlussfähiges Angebot vorgelegt wird und der Tarifkonflikt endlich gelöst werden kann«, sagte Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke. Kaufland gehört wie Lidl zur Schwarz-Gruppe - einem der größten Handelskonzerne weltweit.

»Wir werden die Streiks nun noch verstärken und ausweiten, damit die Arbeitgeber begreifen, ihre Hinhaltetaktik macht keinen Sinn.« Bundesweit waren Beschäftigte des Unternehmens in sieben Bundesländern aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen und zu drei zentralen Versammlungen - neben Neckarsulm in Dortmund und Erfurt - zusammenzukommen.

Kritik an den befristeten Arbeitsniederlegungen kam vom Handelsverband Baden-Württemberg. Dessen Sprecher sagte: »Warnstreiks dieser Art treffen vor allem die Verbraucher und gefährden in einer Zeit, in der sich der Handel in der größten Transformation seiner Geschichte befindet, noch mehr Arbeitsplätze.«

Landesweit beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben 800 Einzelhandelsbeschäftigte an den Aktionen. Die Tarifverhandlungen für die rund 490 000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel waren am Mittwoch ohne Ergebnis vertagt worden. Die Arbeitgeber hatten ihr Angebot etwas nachgebessert und wollen nun eine Lohnerhöhung von 1,7 Prozent im ersten und 1,2 Prozent im zweiten Jahr gewähren. Verdi wies das allerdings als zu niedrig zurück und blieb bei der bisherigen Forderung von 6,5 Prozent. (dpa)