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Jesidin: Mangelnde Zusammenarbeit mit deutschen Ermittlern

Eine aus Deutschland geflohene Jesidin, die in Schwäbisch Gmünd ihrem IS-Peiniger begegnet sein soll, hat eine mangelnde Zusammenarbeit mit den Ermittlern beklagt.

Eine junge Jesidin, die angibt, aus Schwäbisch Gmünd geflohen zu sein, spricht in einem YouTube-Video. Sie soll einem IS-Mitglied begegnet sein, der sie im Irak drei Monate lang gefangengehalten und mehrmals vergewaltigt hat. Foto: Sardar sattar/YouTube/dpa
Eine junge Jesidin, die angibt, aus Schwäbisch Gmünd geflohen zu sein, spricht in einem YouTube-Video. Sie soll einem IS-Mitglied begegnet sein, der sie im Irak drei Monate lang gefangengehalten und mehrmals vergewaltigt hat.
Foto: Sardar sattar/YouTube/dpa

SCHWÄBISCH GMÜND. Die deutschen Behörden hätten sie zuletzt nicht kontaktiert, obwohl sie im Nordirak erreichbar sei, sagte Aschwak Hadschi Hamid Talo der Deutschen Presse-Agentur. »Warum rufen die mich nicht an?«

Das Landeskriminalamt in Baden-Württemberg hatte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, die Ermittlungen könnten im Moment nicht fortgeführt werden, »da die Zeugin für Rückfragen aktuell nicht erreichbar ist.« Auch die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte, dass eine Befragung Anfang Juni daran gescheitert sei, dass die 19-Jährige zu dem Zeitpunkt schon außer Landes gewesen sei.

Aschwak gehört der im Nordirak lebenden ethnisch-religiösen Minderheit der Jesiden an. Sie wurde nach eigenen Angaben 2014 von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verschleppt und auf einem Sklavenmarkt an ein IS-Mitglied verkauft. Sie gab an, dass sie in ihrer neuen Heimat in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg den Mann Jahre später auf der Straße wiedergetroffen habe. Dort habe er sie erneut bedroht.

Seit Juni ermittelt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe in dem Fall, über den zunächst »Welt« und »Bild« unter Berufung auf eine irakische Nachrichtenseite und ein Internetvideo berichtet hatten. (dpa)