Die 1,4 Milliarden Euro setzen sich aus 900 Millionen Euro der Sachversicherer (Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben) und 500 Millionen der Kfz-Versicherer zusammen. »Spitzenreiter im Vergleich der Bundesländer war Nordrhein-Westfalen mit einer Schadensumme von 5,5 Milliarden Euro Schaden - gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 3,0 Milliarden Euro«, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Grund sei das Extremwetterereignis »Bernd«, das vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für Rekordschäden sorgte.
Deutschlandweit summierten sich die Unwetterschäden im vergangenen Jahr auf 12,7 Milliarden Euro. Wie die GDV mitteilte, haben die deutschen Versicherer im Jahr 2021 das höchste Schadenaufkommen ihrer Geschichte verzeichnet. Auf die Sachversicherung entfiel dabei der größte Anteil von 11,0 Milliarden Euro, 1,7 Milliarden Euro betrafen die Kfz-Versicherung.
Damit steht 2021 laut GDV an der Spitze der teuersten Naturgefahrenjahre für die Versicherer - es folgt 1990 mit der Orkanserie »Daria«, »Vivian« und »Wiebke« (11,5 Milliarden Euro) und 2002 mit dem August-Hochwasser und verheerenden Stürmen (11,3 Milliarden Euro). Der langjährige Mittelwert pro Jahr beträgt 3,8 Milliarden Euro.
Häuser in Baden-Württemberg sind laut GDV-Statistik sehr gut gegen alle Risiken abgesichert. Während fast alle Wohnhäuser gegen Sturm und Hagel und Elementarschäden im Südwesten abgesichert seien, verfügten im Bundesdurchschnitt nur 50 Prozent über den Rundum-Schutz. Viele Hausbesitzer seien sich ihrer individuellen Bedrohung durch Naturgefahren nicht bewusst.
Um Schäden in Zukunft zu vermindern, fordert die Versicherungswirtschaft ein Umsteuern, etwa durch klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten und verpflichtende Klima-Gefährdungsbeurteilungen bei Baugenehmigungen.
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