Logo
Aktuell Land

»Irgendwie wahnwitzig«: Heckings Wiedersehen mit Sandhausen

Nach drei Jahren kehrt Dieter Hecking am Samstag ungewollt als Trainer an die Seitenlinie zurück. Mit dem Gegner im Abstiegsgipfel hat der Nürnberger Interimscoach noch eine Rechnung offen.

Dieter Hecking
Der Nürnberger Sportvorstand und Interimstrainer Dieter Hecking. Foto: Daniel Löb
Der Nürnberger Sportvorstand und Interimstrainer Dieter Hecking.
Foto: Daniel Löb

Den kuriosen Hinweis vor seinem Trainer-Comeback bekam Dieter Hecking von seinem Sohn. »Da hast du noch was gutzumachen«, habe der zu seinem Vater gesagt, und damit das letzte Spiel gemeint, bei dem Hecking als Coach in Hamburg an der Seitenlinie gestanden hatte. Der Gegner kam damals aus Sandhausen - wie auch jetzt, fast drei Jahre später. Diesmal sitzt der 58-Jährige ungeplant beim 1. FC Nürnberg wieder auf der Trainerbank.

»Es ist schon irgendwie wahnwitzig, wie das Leben so spielt«, sagte Hecking am Donnerstag und berichtete von dem Austausch mit seinem Sohn. Damals am 28. Juni 2020 hatte der Hamburger SV gegen die Sandhäuser eine 1:5-Niederlage kassiert. Für Hecking soll das Heimspiel der Nürnberger am Samstag (13.00 Uhr/Sky) aber diesmal anders ausgehen.

Personell sieht der DFB-Pokalsieger von 2015 den fränkischen Fußball-Zweitligisten für das Krisenduell bestens aufgestellt. »So viele Fragezeichen haben wir nicht«, sagte er. »Im Endeffekt können wir aus dem Vollen schöpfen.«

Die Nürnberger hatten sich am Montag von ihrem bisherigen Trainer Markus Weinzierl getrennt. Sportvorstand Hecking betreut nun in einer Doppelfunktion bis zum Saisonende das abstiegsbedrohte Team. Auch mit seiner Frau habe er im Vorfeld darüber gesprochen, was passieren könnte, wenn er eingreifen müsse - ihre Antwort: »Dann machst du's!«

»Das habe ich ja noch nie gemacht, dass ich drei Jahre raus war aus dem Trainerjob und jetzt wieder einsteige«, sagte Hecking. »Es fühlt sich irgendwo noch so an, als wenn ich's gar nicht wollte«. Seine Rolle als Interimstrainer sei schließlich nicht vorgesehen gewesen. Nach dem Wechsel vom Schreibtisch zum Trainingsplatz habe er sich auch gleich erkältet. »Einmal an der frischen Luft, gleich Schnupfen«, scherzte Hecking.

Im Training haben er und Co-Trainer Cristian Fiel das Team für Samstag auch auf ein 4-3-3-System vorbereitet. »Es sieht flüssig aus. Es kann sein, dass wir aus dieser Systematik heraus am Samstag spielen werden«, sagte Hecking. Fiels Vertrag als Coach der U-23-Mannschaft sei zudem über das Saisonende hinaus verlängert worden. Was in Bezug auf die Trainersituation beim Zweitligisten nach der Saison passiere, sei noch unklar.

Auch die Sandhäuser hatten ihren Coach Alois Schwartz kürzlich freigestellt - dort übernahm Tomas Oral. Grundlegende Veränderungen im Spiel der Gegner erwartet Hecking deswegen allerdings nicht. Ohnehin will er sich voll auf den 1. FC Nürnberg konzentrieren. »Das ist nicht respektlos gemeint gegenüber dem SV Sandhausen und Tomas Oral, aber im Moment interessiert mich der SV Sandhausen nicht so viel«, sagte Hecking. Im Fokus stehe »ganz klar unsere Mannschaft«.

Mitteilung

FCN-Termine

Kader 1. FC Nürnberg

Tabelle 2. Bundesliga

© dpa-infocom, dpa:230223-99-710324/5