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Intersport-Chef: Umsatzwachstum durch Sport-Trends

Der Trend zu Freiluft-Aktivitäten wie Bergwandern hat das Geschäft der deutschen Intersport-Läden angekurbelt. Dieses Wachstum benötigt der Verbund auch - denn er will bis 2030 kräftig expandieren. Dabei soll eine neue Initiative helfen.

Sportfachhändler Intersport
Alexander von Preen, Vorstandsvorsitzender beim Sportfachhändler Intersport, aufgenommen bei einem Gespräch mit der dpa in der Firmenzentrale. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Alexander von Preen, Vorstandsvorsitzender beim Sportfachhändler Intersport, aufgenommen bei einem Gespräch mit der dpa in der Firmenzentrale.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Die hohe Nachfrage nach Artikeln für Mannschaftssportarten und der anhaltende Outdoor-Trend haben dem Handelsverbund Intersport im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr Umsatz beschert. »Angesichts der Rahmenbedingungen mit einem Multi-Krisenumfeld sind wir wirklich zufrieden. Aktuell gehen wir von einem Wachstum von mehr als fünf Prozent aus«, sagte der für Deutschland zuständige Intersport-Chef Alexander von Preen der Deutschen Presse-Agentur in Heilbronn.

Zum Ergebnis machte der Intersport-Chef keine Angaben. Dafür sei es zu früh. Das Geschäftsjahr des Handelsverbunds entspricht nicht dem Kalenderjahr, sondern dauert von Anfang Oktober bis Ende September des Folgejahrs. Zu den genauen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 will sich die Deutschlandzentrale von Intersport Ende Januar äußern.

Das Wachstum verteilte sich demzufolge nicht gleichmäßig: Das Segment Mannschaftssport sei nach Corona durch die Decke gegangen, sagte von Preen. Produkte für Outdoor- und Laufsport hätten sich im vergangenen Geschäftsjahr ebenfalls gut verkauft. Der Pandemie-Trend Inlineskates sei aber beispielsweise »eine Katastrophe« gewesen.

Mit dem Wachstum erreichte Intersport seine selbst gesteckten Ziele. Bis 2030 will der Verbund seinen Umsatz in Deutschland auf etwa sechs Milliarden Euro steigern - und damit auf einen Marktanteil von gut 30 Prozent. Bis 2026 peilt Intersport daher im Durchschnitt ein Wachstum von mehr als fünf Prozent pro Jahr an.

Gelingen soll die Expansion unter anderem mit der besseren Vernetzung zwischen Läden und Online-Handel sowie der Modernisierung bestehender Geschäfte. Auch Neueröffnungen sind Teil der Strategie: Bis 2030 soll es bundesweit mehr als 100 neue Intersport-Geschäfte geben.

»Die Sportbranche wächst und ist attraktiv, doch das ist eine riesige Herausforderung«, sagte von Preen. Gründe dafür seien unter anderem die Altersstruktur der aktuellen Händler und eine nachlassende Bereitschaft zur Selbstständigkeit in Deutschland. Daher habe man eine Initiative ins Leben gerufen, die die Existenzgründung fördern solle. Das Ziel des Programms »Selbstständig mit Intersport« sei, Bewerberinnen und Bewerber flexibel auf die Übernahme einer eigenen Filiale vorzubereiten. Angesprochen seien sowohl Berufserfahrene aus dem Handel als auch Quereinsteiger und Hochschulabsolventen.

Deutschlandweit sind rund 1700 Geschäfte genossenschaftlich in dem Handelsverbund organisiert. Mehr als 400 davon firmieren auch unter dem Namen Intersport. Im Geschäftsjahr 2021/22 setzten die ungefähr 800 Händlerinnen und Händler rund 3,3 Milliarden Euro um.

© dpa-infocom, dpa:231018-99-604599/2