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Innenminister Strobl warnt vor Kriegen im Cyberraum

Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat - auch vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine - vor erhöhten Gefahren durch Cyberangriffe gewarnt. »Ganz aktuell besteht auch bei uns in Deutschland eine erhöhte Gefahr für Cyberangriffe in Form von Cyberspionage und -sabotage«, sagte Strobl am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. »Wir müssen verstärkt damit rechnen, dass Kriege im Cyberraum geführt werden und sich auf unsere Cybersicherheit auswirken.«

Innenminister Thomas Strobl
Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod
Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg.
Foto: Bernd Weißbrod

Für die Sicherheitslage ergäben sich auch grundsätzlich völlig neue Herausforderungen, sagte Strobl. Die Coronapandemie habe wie ein Digitalisierungsturbo gewirkt. »Mit der wachsenden Digitalisierung wächst auch die mögliche Angriffsfläche, wir werden auch verwundbarer.« Hochleistungsrechenzentren an den Universitäten, Wirtschaftsunternehmen oder einzelne Bürger würden zum Ziel. Der Gesamtschaden durch Cyber-Kriminalität lag alleine für die deutsche Wirtschaft innerhalb der letzten zwei Jahre bei 205,7 Milliarden Euro.

Strobl lobte in dem Zusammenhang die Beschlüsse der Konferenz der Unions-Innenminister vom Freitag. Sie sprechen sich für mehr Möglichkeiten der Überwachung im Netz für die Polizei aus. So mache der neue Mobilfunkstandard 5G, mit dem nur noch verschlüsselt kommuniziert werde, eine klassische Telekommunikationsüberwachung unmöglich, heißt es in dem Beschlusspapier. Diese Lücke müsse geschlossen werden. Auch bräuchten die Sicherheitsbehörden mehr Befugnisse, um Messenger-Dienste zu überwachen.

Die Polizei von heute müsse auf die Kriminalität von morgen vorbereitet werden, sagte Strobl. »Die Innenminister von CDU und CSU haben dazu heute konkrete, konstruktive und zielführende Vorschläge auf den Tisch gelegt.«

© dpa-infocom, dpa:220304-99-386250/2