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Impfzentren bleiben mindestens bis Mitte August in Betrieb

Coronavirus - Impfzentrum
Ein Hinweisschild mit der Aufschrift »Impfzentrum« ist nahe eines Impfzentrums platziert. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Ein Hinweisschild mit der Aufschrift »Impfzentrum« ist nahe eines Impfzentrums platziert. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

STUTTGART. Die rund 50 Kreisimpfzentren im Land bleiben länger im Betrieb als zunächst geplant. Eine Verlängerung bis 15. August habe die Landesregierung bereits beschlossen, teilte ein Sprecher des Sozialministeriums am Donnerstag in Stuttgart mit. Der Landtag müsse noch zustimmen und eine vertragliche Vereinbarung mit den Trägern getroffen werden. »Je nach verfügbaren Impfstoffen werden wir die Impfzentren auch im September noch brauchen.« Eigentlich war zunächst für Ende Juni eine Einstellung des Betriebs vorgesehen.

Bei der Vereinbarung von Impfterminen gibt es seit Monaten große Schwierigkeiten. Dabei hat das Land beim Vergabesystem für Corona-Impftermine aus Sicht von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) aufs falsche Pferd gesetzt. Die Terminvergabe über die Telefonnummer 116 117 zu regeln sei im Nachhinein »ein großer Fehler«, sagte er der »Stuttgarter Zeitung« und den »Stuttgarter Nachrichten« (Donnerstag). »Es war schlicht und einfach das falsche System, um einen Mangel verwalten zu können.« Wenn regelmäßig weniger Impfstoff zur Verfügung stehe als angekündigt, funktioniere es nicht. »Da helfen dann auch 500 Callcenter-Mitarbeiter nicht viel weiter.«

Der SPD-Politiker Boris Weirauch sagte, noch wichtiger als einen Fehler einzugestehen, wäre es, aus Fehlern zu lernen. Der FDP-Gesundheitspolitiker Jochen Haußmann sagte, dass Eingestehen von Fehlern von Lucha sei der erste Schritt zur Besserung. »Jetzt muss er endlich Konsequenzen ziehen.« Das Sozialministerium kündigte an, dass Verbesserungen bei der Vergaben von Terminen über das Internet in der Diskussion sind. Auf ausdrücklichen Wunsch des Landes prüfe der Anbieter derzeit, ob er beispielsweise ein eigenes, aussagekräftiges Übersichtstool über alle freien Termine im Land programmieren und zur Verfügung stellen könne. »Hierbei sind natürlich auch die Interessen der weiteren am Impfterminservice beteiligten Länder zu beachten.« (dpa)