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Impfstoffdosen werden in Bundesländer geliefert

Die ersten Impfstoffdosen kommen in den Bundesländern an, die Corona-Impfungen können starten. Auch Baden-Württemberg steht vor einer logistischen Mammutaufgabe, damit am Sonntag die ersten Spritzen gesetzt werden können.

Eine Impfung wird in einer Arztpraxis vorbereitet
Eine Impfung wird in einer Arztpraxis vorbereitet. Foto: dpa/Hirschberger
Eine Impfung wird in einer Arztpraxis vorbereitet.
Foto: dpa/Hirschberger

STUTTGART. Einen Tag vor Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland sind am Samstag die ersten Impfstoffdosen in Richtung Baden-Württemberg und in einzelne andere Bundesländer gebracht worden. Sie seien auf dem Weg in den Südwesten, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums am Samstagmittag der dpa. Details zum Zeitpunkt der Lieferung nannte er aber nicht.

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wird der Impfstoff in Baden-Württemberg nicht über ein zentrales Lager verteilt, sondern direkt in die zehn großen Impfzentren geliefert. Die ersten Spritzen gegen das Coronavirus sollen am Sonntag in den landesweit verteilten Impfzentren gesetzt werden. Dann sollen auch mobile Impfteams in Alten- und Pflegeheime ausrücken.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manfred Lucha (beide Grüne) eröffnen um 13.00 Uhr das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) in der Stuttgarter Liederhalle. Am Sonntag sollen auch mobile Impfteams in Alten- und Pflegeheime ausströmen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wird dann in allen zentralen Impfzentren gespritzt werden. Ab Mitte Januar sollen zudem in den Stadt- und Landkreisen rund 50 Kreisimpfzentren (KIZ) bereit stehen. Im Laufe des Jahres 2021 wird es die Impfung beim Hausarzt geben.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte nach der Lieferung der ersten fast 10 000 Impfstoffdosen in das bevölkerungsreichste Bundesland: »Das ist ein wichtiger Moment der Zuversicht. Mit der Lieferung des ersten Corona-Impfstoffes entsteht Hoffnung auf ein normales Leben, wie wir es vor dem Virus gekannt haben.« In Bayern nahmen Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) die Lieferung in Erlangen in Empfang. Und auch in Thüringen brachte ein Logistikunternehmen den Impfstoff am Samstagmorgen per Kühltransport und in Polizeibegleitung zur Lagerung an einen Ort, der zunächst nicht näher genannt werden sollte.

Der Bund wollte an diesem Samstag mehrere Zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern lassen. Von dort werden sie an Impfzentren und mobile Teams verteilt. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

In Baden-Württemberg sollen in den zentralen Impfzentren pro Tag rund 1500 Menschen geimpft werden. Wer die freiwillige Impfung erhalten möchte, muss sich dazu über die Telefonnummer 116 117, online über die Webseite www.116117.de oder die gleichnamige App anmelden. Die Impfung soll in zwei Dosen im Abstand von rund drei Wochen erfolgen, man bekommt deshalb zwei Impftermine zugeteilt.

Im Impfzentrum wird zunächst allgemein über die Impfung aufgeklärt, es folgt eine individuelle Aufklärung durch einen Arzt, etwa zu Risiken durch Allergien oder Vorerkrankungen. Erst dann geht es zur Impfung. Nach dem Piekser in den Arm soll man noch für eine 30-minütige Beobachtung dableiben. Die Impfzentren sind sieben Tage die Woche von 7.00 Uhr bis 21.00 Uhr geöffnet.

Nach einem Lieferplan des Mainzer Unternehmens Biontech sollen ab Ende Dezember 87 750 Dosen des Corona-Impfstoffs pro Woche in den Südwesten geliefert werden. Die Liefermenge richtet sich nach der Zahl der Einwohner des Bundeslandes. (dpa)