Wer sich auf Immobilienportalen nach einem Haus oder einer Wohnung im Südwesten umsieht, findet dort derzeit deutlich billigere Angebote als noch vor einem Jahr. Daten von Immoscout24 und Immowelt zufolge sind die Angebotspreise landesweit ins Rutschen geraten. So wurden Bestandswohnungen bei Immoscout24 im zweiten Quartal 2023 für durchschnittlich 7,5 Prozent weniger angeboten als ein Jahr zuvor. Häuser wurden im Schnitt 4,9 Prozent billiger inseriert. Für Neubauten fiel das Minus jeweils kleiner aus, doch auch hier gaben die verlangten Preise nach.
Damit fällt der Rückgang im Südwesten vergleichsweise stark aus. Bundesweit verzeichnete das Portal bei Häusern im Bestand (-2,0 Prozent) und bei Neubauwohnungen (-1,6 Prozent) leichte Rückgänge. Die Angebotspreise für neue Häuser und Bestandswohnungen zogen minimal an. Dabei ist zu beachten, dass Angebotspreise keine Auskunft darüber geben, ob beispielsweise in den Preisverhandlungen ein Rabatt gewährt wurde.
In den vergangenen Jahren waren die Preise für Häuser und Wohnungen in die Höhe geschnellt. Angesichts gestiegener Zinsen und damit höherer Belastungen bei der Finanzierung von Krediten für Käuferinnen und Käufer waren Fachleute davon ausgegangen, dass der Markt unter Druck gerät.
In Baden-Württemberg gaben die Angebotspreise den Daten beider Portale zufolge fast überall nach. Bei Immowelt verzeichneten binnen Jahresfrist unter anderem der Enzkreis, Freiburg, Heidelberg, Ludwigsburg und der Rems-Murr-Kreis Rückgänge von zehn Prozent und mehr für Wohnungen. Hausangebote verbilligten sich unter anderem in Ulm, Stuttgart und Esslingen um zehn Prozent und mehr. Am billigsten war der Quadratmeter mit 2100 Euro demnach im Main-Tauber-Kreis. Am teuersten waren Häuser mit 6700 Euro pro Quadratmeter in Stuttgart.
Da die Finanzierung einer eigenen Immobilie wegen der hohen Kreditzinsen trotz gesunkener Kaufpreise für viele Menschen schwieriger wurde, hatten Experten zuletzt auch mehr Druck auf den Mietmarkt prognostiziert. Das zeigt sich den Daten vom Immoscout24 zufolge auch im Südwesten. In den 15 größten Städten zogen die Angebotsmieten demnach im Vergleich zu den beiden Vorjahren besonders stark an. Auch nach Immowelt-Daten kletterten die Mieten zuletzt nach oben - allerdings fiel das Plus in der Betrachtung weniger stark aus.
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