Logo
Aktuell Land

Illerkirchberg-Prozess: Mandant ist mitgenommen

Die Verteidigerin des 27-Jährigen, der vor fast sechs Monaten zwei Schulmädchen in Illerkirchberg mit dem Messer angegriffen haben soll, hat ihren Mandanten als deutlich mitgenommen beschrieben. Seine Stimmung sei gedämpft, sagte die Juristin vor dem Prozessbeginn am Freitag. Bis auf ein kleines Verfahren wegen Fahrens ohne Führerschein sei er strafrechtlich völlig unbelastet. Der Flüchtling aus Eritrea muss sich vor dem Landgericht Ulm wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Messerangriff in Illerkirchberg
Kerzen und Blumen stehen am Tatort, an dem zwei Mädchen mit einem Messer angegriffen wurden. Foto: Bernd Weißbrod
Kerzen und Blumen stehen am Tatort, an dem zwei Mädchen mit einem Messer angegriffen wurden.
Foto: Bernd Weißbrod

Er soll am 5. Dezember in der Gemeinde im Alb-Donau-Kreis eine 14-Jährige und eine 13-Jährige auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben. Die 14 Jahre alte Schülerin starb an ihren Verletzungen im Krankenhaus, ihre Freundin überlebte schwer verletzt. Der Mann wurde kurz nach der Tat festgenommen.

Laut Staatsanwaltschaft wollte er mit dem Messer beim Landratsamt Ausweispapiere erzwingen. Als er seine Flüchtlingsunterkunft verließ, liefen die beiden Mädchen demnach daran vorbei. Der Angeklagte soll angenommen haben, dass sie das Messer gesehen hätten. Daraufhin soll er spontan beschlossen haben, die Schülerinnen zu töten. Laut Staatsanwaltschaft wollte er so verhindern, dass die beiden die Polizei verständigten und seinen Plan durchkreuzten.

Für den Prozess sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte am 4. Juli fallen.

Mitteilung zum Verfahren

© dpa-infocom, dpa:230601-99-908172/5