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IG Metall kündigt Warnstreiks vor nächster Verhandlung an

Die Metall-Arbeitgeber legen in der Tarifrunde ein Angebot vor. Der IG Metall ist das zu wenig. Nun drohen in Baden-Württemberg Warnstreiks.

Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie
Bezirksleiterin Barbara Resch: »Ich erwarte ein verhandlungswürdiges Angebot.« Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Bezirksleiterin Barbara Resch: »Ich erwarte ein verhandlungswürdiges Angebot.«
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Die IG Metall hat Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs für Ende Oktober angekündigt. Die Gewerkschaft bereite sich jetzt auf Warnstreiks vor, sagte Bezirksleiterin Barbara Resch am Dienstag in Ludwigsburg nach der zweiten Verhandlung in der aktuellen Tarifrunde. Auf Nachfrage bestätigte sie, dass diese bereits vor der nächsten Verhandlung am 31. Oktober in Böblingen stattfinden sollen.

Zuvor hatten die Metall-Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt. Südwestmetall schlug unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt 3,6 Prozent vor. Allerdings soll die erste Stufe der Erhöhung erst im Juli 2025 einsetzen, weitere 1,9 Prozent soll es dann ein Jahr später geben. Der Tarifvertrag soll nach Vorstellung der Arbeitgeber eine Laufzeit von 27 Monate haben. Über eine überproportionale Anhebung der Azubi-Vergütungen könne außerdem gesprochen werden. Es solle aber auch Entlastungsmöglichkeiten für angeschlagene Betriebe geben.

Südwestmetall: Bundesweit abgestimmtes Angebot

Es handele sich dabei um ein bundesweit abgestimmtes Angebot, sagte Arbeitgeber-Verhandlungsführer Harald Marquardt. Vor Südwestmetall hatten bereits die Arbeitgeber bei Verhandlungen in Norddeutschland und Bayern am Dienstag Angebote vorgelegt. 

Das Angebot sei in einer wirtschaftlich extrem angespannten Situation ausgesprochen worden und solle auch eine gewisse Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern zeigen, sagte Marquardt. Von der Gegenseite erwarte er eine Reduzierung ihrer Forderungen, sodass sich beide Seiten schnell aufeinander zubewegen könnten. 

Kritik von Gewerkschaft

Gewerkschafterin Resch kritisierte hingegen das Angebot der Arbeitgeber, wenngleich sie honorierte, dass diese bereits in der zweiten Verhandlung ein solches vorgelegt hatten. Jedoch komme die Entgelterhöhung viel zu spät, das Angebot sei viel zu niedrig und die Laufzeit viel zu lange. Die Arbeitgeber müssten laut Resch noch »einiges drauflegen«. Sie sehe sonst die Gefahr, dass es in dieser Tarifrunde zu keinem schnellen Ergebnis komme.

Zu den von Resch angekündigten Warnstreiks könnte es ab dem 29. Oktober kommen, da am 28. Oktober die sogenannte Friedenspflicht endet. Dass die Metallerinnen und Metaller ihren Forderungen auch auf der Straße Nachdruck verleihen können, zeigten sie am Dienstag. Am Verhandlungsort Ludwigsburg nahmen laut Resch mehr als 6.000 Kolleginnen und Kollegen an einer Kundgebung teil. 

Was die Gewerkschaft fordert 

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Branche vor allem mehr Geld. Konkret fordert sie eine Entgelterhöhung von sieben Prozent. Azubis und dual Studierende sollen zudem mit 170 Euro mehr im Monat überproportional profitieren. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben.

© dpa-infocom, dpa:241015-930-261014/2