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Hunderte Feuerwehrleute in Waldbrandbekämpfung geschult

Der Juni ist bislang zu warm und viel zu trocken. Deshalb steigt das Risiko unter anderem für Waldbrände. Nun haben sich im Nordosten des Landes rund 300 Feuerwehrleute auf den Ernstfall vorbereitet.

Feuerwehrübung in Külsheim
Eine Drohne mit Wärmebildkamera und Lautsprecher fliegt über dem Übungsgelände der Bundeswehr. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/DPA
Eine Drohne mit Wärmebildkamera und Lautsprecher fliegt über dem Übungsgelände der Bundeswehr.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/DPA

Rund 300 Führungskräfte der Feuerwehren aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe haben am Wochenende Waldbrandbekämpfung trainiert. Dabei sollten sie nach Angaben des Regierungspräsidiums unter anderem den Umgang mit Löschrucksäcken und Drohnen lernen. Es sei ferner um Verlegesysteme für Schläuche mit großem Durchmesser, Löschen mit wenig Wasser sowie Löschen im Fahrbetrieb (»pump and roll«) gegangen. Den Feuerwehrleuten wurden den Angaben nach auch Gerätewagen für die Katastrophenschutz-Logistik gezeigt.

Von Freitag bis Sonntag hatte die Behörde auf einem Übungsplatz der Bundeswehr nach Külsheim (Main-Tauber-Kreis) geladen, um den Ernstfall bei sogenannten Vegetationsbränden zu üben. Das sei als Multiplikatorenschulung konzipiert, erklärte eine Sprecherin. Ziel sei es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die erlernten Kenntnisse an ihre jeweiligen Einheiten weitergeben.

Am Samstag verschafften sich Regierungspräsidentin Sylvia Felder und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (beide CDU) einen Eindruck von der Übung. Bei der Waldbrandbekämpfung sah Strobl das Land gut aufgestellt. »Darauf ruhen wir uns freilich nicht aus«, sagte er laut Mitteilung. Denn in heißen Sommern, die durch den Klimawandel weiter zunehmen würden, steige die Gefahr für größere Flächen- und Waldbrände in erheblichem Maße. »Das heißt für uns: Wir müssen uns auf Extremwetterlagen vorbereiten und uns noch stärker gegen Waldbrände rüsten.«

Im Zuge der globalen Erwärmung steigt tatsächlich in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Zeiträume ohne Niederschläge werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten wie im Nordosten Deutschlands steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.

In vielen Regionen Baden-Württembergs geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) aktuell von einer mittleren bis hohen Waldbrandgefahr aus. Die höchste Waldbrandwarnstufe könnte zu Wochenbeginn an den Messstation Mannheim, Kirchberg-Herboldshausen, Öhringen und Laupheim erreicht werden. Dort geht der DWD dann von einer sehr hohen Waldbrandgefahr aus (Stand Sonntag, 15.30 Uhr).

Im Jahr 2022 waren den unteren Forstbehörden laut Waldbrandstatistik 123 Waldbrände gemeldet worden. Das waren so viele wie seit 1992 nicht mehr und viermal so viele wie im Jahr 2021. im vergangenen Jahr standen im ganzen Land demnach 25 Hektar Wald in Flammen. Das entspricht ungefähr der Größe von 35 Fußballplätzen. Durchschnittlich sei ein einzelner Waldbrand nur etwa 2000 Quadratmeter groß gewesen.

Informationen über Feuerwehrwesen

Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes

© dpa-infocom, dpa:230624-99-172649/4