Zuzenhausen (dpa/lsw) - Mit dem Aufeinandertreffen von Anfang Oktober hat die große DFB-Pokal-Prüfung beim FC Bayern München für Alfred Schreuder und seine TSG 1899 Hoffenheim nicht mehr viel zu tun. Es geht diesmal um ein K.o.-Spiel, die Bayern haben in Hansi Flick zudem einen neuen Trainer und sind nach drei Siegen zum Start in die Rückrunde bestens drauf und als Tabellenführer mal wieder auf Meister-Kurs.
»Bayern agiert jetzt viel dynamischer«, beobachtete Schreuder, was für ihn auch ein großer Verdienst seines früheren Vorgesetzten Flick ist. »Er macht das überragend. Die Mannschaft ist extrem gierig. Das ist ein großer Verdienst von Hansi«, lobte der Niederländer vor dem Spiel am Mittwochabend (20.45 Uhr/ARD und Sky). Flick war bei der TSG Trainer und kam später noch einmal als Sport-Geschäftsführer zurück, als Schreuder gerade Co-Trainer war.
In der Bundesliga hatten die Kraichgauer im Herbst überraschend mit 2:1 beim FC Bayern mit Ex-Trainer Niko Kovac gewonnen. Ausgerechnet der Mann, der den Coup damals möglich machte, ist diesmal fraglich: Der Armenier Sargis Adamyan ist vor wenigen Tagen beim 2:1 gegen Leverkusen umgeknickt und kämpft nun mit einer Verletzung am Sprunggelenk. »Wir entscheiden morgen früh«, sagte Schreuder zu einem möglichen Einsatz in der Allianz Arena. Beim 2:1 in der Bundesliga-Hinrunde hatte Adamyan beide TSG-Treffer erzielt.
Aller Topform der Bayern zum Trotz will Schreuder die hochgesteckten Ziele nicht nach unten korrigieren. »Wir wollen in Berlin das Pokalfinale spielen. Mit so viel Selbstvertrauen fahren wir da hin: Wir wollen Pokalsieger werden!«, sagte der Trainer. Als Vorgänger Julian Nagelsmann im Sommer zum Abschied im Clubmagazin gefragt wurde, was ihm zum sportlichen Glück fehle, hob Nagelsmann einen DFB-Pokal in Miniaturausgabe in die Höhe. Ihm fehlte in Hoffenheim ein Titel, was sein früherer Assistent Schreuder nun gerne besser machen würde.
Erstmals für die TSG auflaufen könnte Flügeltalent Jacob Bruun Larsen, der mit Ablauf der Transferperiode am vergangenen Freitag von Borussia Dortmund zu den Kraichgauern wechselte. »Er ist sehr schnell und hat eine professionelle Einstellung. Ich kann mir gut vorstellen, dass Robert Skov und Bruun Larsen über links spielen können. Das wäre eine dänische Super-Kombination, die ich vor meinen Augen habe«, sagte Schreuder. In München dürfte der dynamische Außenspieler aber eher die Jokerrolle einnehmen.