Alles auf Anfang - unter diesem Motto startet die TSG 1899 Hoffenheim in das neue Bundesliga-Jahr. Den starken Saisonstart möchten die Kraichgauer am liebsten wiederholen, den Einbruch vor der WM- und Winterpause mit nur einem Punkt aus fünf Spielen am liebsten vergessen. »Ich glaube, dass wir topfit sind. Die Jungs haben gut mitgezogen. Jetzt sind wir alle voller Vorfreude«, sagte Trainer André Breitenreiter vor dem Auftakt des Tabellenelften am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Union Berlin.
Während die Profis ihre Spielstärke erst noch beweisen müssen, ist jedenfalls der 49-Jährige besser in Form als 2022: Breitenreiter hat sichtlich abgenommen. »Ich habe im vergangenen Jahr aufgrund unterschiedlicher Verletzungen an Gewicht zugelegt. Mittlerweile ist alles ausgeheilt, ich kann wieder Sport treiben und bin dadurch in einer besseren Verfassung«, erklärte er diese Woche im »Kicker«-Interview.
Und die Mannschaft? Die hat im 20 Jahre alten Franzosen Georginio Rutter, der der TSG mit seinem Wechsel zu Leeds United bis zu 40 Millionen Euro einbringen soll, einen Topstürmer verloren. Alle schauen jetzt auf den dänischen WM-Teilnehmer Kasper Dolberg. Er spielte zuletzt beim FC Sevilla keine große Rolle, soll aber die Hoffenheimer als typischer Mittelstürmer bereichern. Der Neuzugang habe in der Vergangenheit nachgewiesen, dass er großes Talent und Potenzial besitze, aber: »Ich finde, er hat sich gut integriert. Ich finde schon auch, dass man deutlich gesehen hat, dass er längere Zeit nicht gespielt hat«, sagte Breitenreiter.
Der TSG-Coach hat jetzt mit dem Mittelstürmer eine längere Einzelanalyse betrieben. »Er muss sich unter gar keinen Umständen unter Druck setzen. Das bedeutet für ihn, dass er nicht vom ersten Tag an jedes Spiel mit drei Toren beenden muss«, betonte Breitenreiter. »Er wird uns helfen, wir werden ihm helfen, sodass wir am Ende alle glücklich sind.«
Der kroatische WM-Dritte Andrej Kramaric wird in Berlin möglicherweise gar nicht von Beginn an auflaufen, weil er im Trainingslager in Portugal nach einem Infekt nicht so intensiv trainieren konnte wie erhofft. Während im Angriff Jacob Bruun Larsen nach seiner Leistenoperation fehlt, sind Ihlas Bebou und Munas Dabbur nach ihren Knie- beziehungsweise Schulterverletzungen wieder einsatzfähig.
Vor allem auf Dabbur, der in den Testspielen überzeugte, ruhen große Hoffnungen. Die ursprünglich angepeilte Europacup-Teilnahme haben er und seine Kollegen nicht aus den Augen verloren. Von einer Aufholjagd will der 30-jährige Israeli erst sprechen, »wenn wir wieder einige Spiele gewonnen haben. Wir müssen gut starten. Wenn du zwei, drei Spiele gewinnst, geht es schnell nach oben.« Gleichzeitig warnte Dabbur: »Aber es geht genauso schnell auch nach unten. Wir müssen immer auf der Hut sein. Wir müssen viel investieren, um in der Tabelle wieder zu klettern.«
Zumal im Grischa Prömel ein wichtiger Profi noch länger fehlen wird. »Einen genauen Zeitpunkt für meine Rückkehr will und kann ich nicht nennen, da muss man abwarten, wie der Fuß auf die Belastung reagiert«, sagte der Mittelfeldspieler, der nach seinem Knöchelbruch weiter im Aufbautraining ist, im SWR.
© dpa-infocom, dpa:230119-99-279987/3