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Himalaya-Chronist verteidigt seine Berg-Analysen zu Messner

Der deutsche Himalaya-Chronist Eberhard Jurgalski verteidigt seine Analysen, die unter anderem dazu führten, dass Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (79) nicht mehr unter zwei Titeln im Guinness-Buch gelistet ist. »Ich habe Messner keinen Rekord aberkannt, sondern seine Leistung lediglich einordnen wollen«, sagte der Mann aus Lörrach der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Reinhold Messner
Bergsteiger Reinhold Messner. Foto: Thomas Banneyer/DPA
Bergsteiger Reinhold Messner.
Foto: Thomas Banneyer/DPA

Bislang galt der Südtiroler bei Guinness als erster Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt bestiegen hat - und außerdem als erster, der dies ohne Hilfe von Sauerstoff aus der Flasche geschafft hat. Inzwischen ist er auf der Internetseite des Guinness-Buchs als »Vermächtnis«-Rekord gelistet.

Messner habe nicht auf dem Gipfel des Annapurna gestanden, sondern 65 Meter davor und fünf Meter darunter, sagte Jurgalski, der sich seit vier Jahrzehnten mit Topographie beschäftigt. Messner war 1985 bei schlechtem Wetter auf dem 8091 Meter hohen Berg. In seinen Büchern beschrieb er, wie er und Hans Kammerlander die Spitze erreichten, dort einmal kurz die Wolkendecke aufriss und sie das Basislager sehen konnten.

Jurgalskis Team wertete Geodaten und Gipfelfotos aus und kam zu dem Schluss, dass man vom Gipfelpunkt kein Basislager sehen könne. »Messner hat viel geleistet, aber einen kleinen menschlichen Fehler gemacht - so wie andere auch«, sagte Jurgalski.

Jurgalski sagte, dass er inzwischen von vielen Messner-Fans beschimpft werde. Messner solle aufhören, ihn zu beleidigen, um damit die Fans nicht noch mehr anzustacheln. »Wirklich schade, was aus meinem Helden meiner Anfangszeit in den frühen 1980ern geworden ist.«

© dpa-infocom, dpa:230927-99-355548/4