Einmal mehr unternimmt der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart den Versuch, seine schon fast 16 Monate anhaltende Auswärtsmisere zu beenden. Dabei könnte er am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Spiel beim 1. FC Union Berlin von einem kleinen Vorteil profitieren: Insider-Wissen. Mittelfeldspieler Genki Haraguchi stand noch bis Ende Januar beim Berliner Fußball-Bundesligisten unter Vertrag und weiß, wie man ihn im Stadion an der Alten Försterei packen könnte.
»Ich kenne sie sehr gut. Natürlich kenne ich auch ihre Schwachpunkte, die verrate ich aber nicht«, sagte Haraguchi bei Sky. Er habe natürlich auch mit Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia über die Schwächen von Union gesprochen. »Und wir haben mehrere Ideen.«
Sollten sie fruchtbar sein und das Schlusslicht ausgerechnet beim Tabellendritten drei Punkte holen, würden Haraguchi, Labbadia und Co. gleich doppelt aufatmen: Zum einen wären es zum Auftakt der englischen Woche mit dem DFB-Pokalviertelfinale am Mittwoch beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg und dem Kellerduell beim VfL Bochum vier Tage später wichtige Zähler im Abstiegskampf. Zum anderen würde die Negativserie auf fremden Bundesliga-Plätzen zu Ende gehen: Seit dem 2:0 am 11. Dezember 2021 beim VfL Wolfsburg blieb Stuttgart, das in Berlin weiter auf Torjäger Serhou Guirassy verzichten muss, in 22 Auswärtsspielen ohne Sieg.
Labbadia erklärte, dass er und sein Trainerteam zwar schon sehr viel wüssten über den Gegner - in Zeiten umfassender Datenanalysen ist das auch kein Wunder. Aber »es wäre ja doof«, wenn man Haraguchis Hilfe nicht annehmen würde. »Das eine ist die Außensicht, die wir haben. Das andere ist aber das Innenleben.« Bei einer Videoanalyse wollte er mit dem 31-Jährigen auch noch mal einige Punkte durchgehen.
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