STUTTGART. Das geht aus einer Erhebung der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg hervor. Der Verein erfasst, wie viele Menschen an einem Tag im Jahr freie und kommunale Hilfsangebote wie Tagesstätten und Beratungsstellen nutzen. Im September vergangenen Jahres kamen über 12 000 Menschen an einem Tag in die über 330 teilnehmenden Einrichtungen; neun Jahre zuvor waren es noch weniger als 10 000.
Als Hauptgrund für den Anstieg sehen die Experten die schwierige Situation auf dem Wohnungsmarkt. Es gebe zu wenige Wohnungen, auf Mietangebote würden sich viele Interessenten bewerben. »Der Mensch aus der Wohnungslosenhilfe wird diese Wohnung in der Regel nicht bekommen«, sagte Heiner Heizmann vom Liga-Ausschuss für Existenzsicherung am Freitag in Stuttgart. Für die Betroffenen müssten mehr Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.
Wie viele Menschen im Land wohnungslos sind, lässt sich nur schwer beziffern. Im Oktober 2014 gab es 22 800 wohnungslose Personen, die von Städten oder anderen Trägern untergebracht wurden. Das geht aus einer Studie hervor, die das Sozialministerium 2015 veröffentlichte. Neuere Zahlen gibt es nicht. Die Liga fordert eine regelmäßige Statistik. (dpa)