Der frühere Fußball-Nationalkeeper Timo Hildebrand ist noch vorsichtig, ob Alexander Nübel der erhoffte starke Rückhalt auf der Torwartposition für den VfB Stuttgart sein und in der Bundesliga herausstechen kann. »Ich glaube, er ist erst mal in der Bringschuld«, sagte der frühere VfB-Torwart (44) der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse abwarten, ob Nübel konstante Leistungen zeigen werde. »Die Anlagen hat er auf jeden Fall.«
Nach der erfolgreich gemeisterten Abstiegsrelegation hatte sich der schwäbische Fußball-Bundesligist für einen Neuanfang auf der Torhüterposition entschieden, weil weder Fabian Bredlow noch der inzwischen zum SC Freiburg zurückgekehrte Florian Müller vollends überzeugt hatten. Der 26 Jahre alte frühere Schalker Nübel, der zuletzt zwei Jahre bei der AS Monaco war, kam als Leihgabe vom FC Bayern.
Am vergangenen Freitag hatte ein Patzer das 1:5 des VfB in Leipzig eingeläutet. Nach einem Rückpass von Dan-Axel Zagadou schoss Nübel den heranrauschenden Benjamin Henrichs an. Vom Fuß des Nationalspielers flog der Ball zum zwischenzeitlichen 1:1 über die Linie. »Klar kann Alex das anders lösen«, sagte Hildebrand. Aber der Rückpass sei »nicht optimal« gewesen. Auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hatte Nübel anschließend in Schutz genommen.
Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) will sich Hildebrand ein Bild von U21-Nationaltorhüter Noah Atubolu machen, der als neue Nummer eins des SC Freiburg beim VfB zu Gast sein wird. Der frühere VfB-Profi Müller kehrt als Nummer zwei zurück.
»Ich finde es enorm spannend auf so einen jungen Torwart zu bauen«, sagte Hildebrand. »Das zeigt, was für ein guter Trainer Christian Streich ist. Der Junge wird ein paar Fehler machen. Aber ich hoffe, dass er genug Rückendeckung hat - was ich aber glaube bei so einem guten Trainer.«
Für das Baden-Württemberg-Duell drückt Hildebrand dem VfB die Daumen, hofft auf einen Sieg der Gastgeber und tippt auf ein 3:1.
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