Heute öffnet Reise-Messe CMT ihre Pforten

STUTTGART. Noch bevor der erste Besucher die Schwelle zu den Ausstellungshallen der Tourismus-Messe überschritten hat, kann die CMT mit ersten Rekorden aufwarten: 2 207 Aussteller – und damit mehr als je zuvor – aus 100 Ländern und mehr als 360 Regionen und Städten sind auf dem ausgebuchten Stuttgarter Messegelände vertreten. Alle zehn Messehallen sind belegt, was einer Ausstellungsfläche von 120 000 Quadratmetern entspricht. Hinzu kommen weitere Präsentationsflächen im Eingang Ost, auf der Messepiazza sowie im Rothauspark. »Wir haben also das Niveau der Vorjahres-CMT mit der damals neu eröffneten Paul Horn Halle 10 gehalten«, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart.

Caravaning-Partnerregion ist das österreichische Bundesland Kärnten (Halle 8), die Bundesgartenschau Heilbronn, die vom 17. April bis 6. Oktober stattfindet, fungiert als Kulturpartner (Halle 6). Die Tourismus-Marketing Baden-Württemberg präsentiert ebenfalls in Halle 6 ein Outdoor-Spezial. Kein Wunder, erlebt doch der Südwesten seit Jahren einen Tourismus-Boom, und Outdoor-Aktivitäten jeglicher Art haben sich in den letzten Jahren ebenfalls als Freizeit-Trend fest etabliert. Diese Kombination eröffnet nun unzählige Möglichkeiten: Klettern am Albtrauf, Gleitschirm-Fliegen von der Pfullinger Wanne aus, Kanufahren auf der Donau und, und, und, und.

Inhaltlich wird am erfolgreichen Konzept festgehalten: die »Mutter-CMT« wird von ihren Töchtern »Fahrrad- und Wander-Reisen mit Thermik« am ersten Wochenende sowie mit »Golf- und Wellness-Reisen« plus »Kreuzfahrt- und Schiffs-Reisen« am zweiten Wochenende begleitet. Hinzu kommt die »Motorgalerie« im L-Bank Forum (Halle 1), wo sich Caravaning-Hersteller neben Zug- und Expeditionsfahrzeugen präsentieren, erläuterte Bleinroth bei der Eröffnungs-Pressekonferenz am Freitag.

Der geneigte Rad- und Wanderfreund kann am ersten Wochenende erfahren, wie man sich professionell ausrüstet, die perfekte Tour plant, den optimalen Wanderweg findet oder welches Fahrrad mit welcher Technik das richtige für einen ist. Zudem könne man »unkonventionelle Destinationen und aufregende Outdoor-Trips entdecken«, so Bleinroth.

Und wandern heißt einfach drauflos laufen? Von wegen. Die Sonderausstellung zeigt Themenwege, Winterwanderwege, Höhenwege, Weitwanderwege, Wanderdörfer oder Qualitätswanderwege. Da wird für jeden Läufer etwas dabei sein. Schließlich ist das Wandern nicht mehr nur des Müllers Lust, sondern erfreut sich seit geraumer Zeit auch bei jungen Leuten steigender Beliebtheit. Seit es Soft-Shells statt roter Socken gibt.

Nichts wie weg

Ein Trend, der wohl anhalten wird, denn der Aufwärtstrend im Bereich Tourismus will immer noch nicht enden, wie Prof. Martin Lohmann, wissenschaftlicher Berater der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) am Tag vor CMT-Start darlegte: Immer mehr Menschen in Deutschland geben fürs Reisen immer mehr Geld aus. Die Zahl der Gäste-Übernachtungen hat sich in Deutschland im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 417 Millionen erhöht. Das wird sich, so Lohmann, wohl fortsetzen. Denn immerhin ein Viertel aller Deutschen erwartet, dass die persönliche wirtschaftliche Situation – ein Indikator für touristische Nachfrage – sich im Lauf dieses Jahres verbessert.

Und weshalb man sein Geld in Reisen investieren sollte, dazu hatte Bleinroth zuvor schon den Humanisten Alexander von Humboldt zitiert, der vor 150 Jahren gesagt haben soll, »die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben«. Oder in Kurzform: Reisen bildet. Also – nichts wie weg. (GEA)