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Heftiger Knatsch im CDU-Vorstand nach Kritik von Bäumler

Öffentliche Kritik aus dem Sozialflügel der CDU hat für heftigen Ärger im Landesvorstand gesorgt und das traditionelle Parteitreffen im Kloster Schöntal überschattet. Christian Bäumler, Landeschef der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), hatte der Parteispitze im Vorfeld der Klausur Profillosigkeit vorgeworfen und dabei vor allem Landeschef Thomas Strobl direkt angegriffen. Bei der Sitzung des Vorstands im Kloster erntete Bäumler Teilnehmern zufolge nun heftige Kritik dafür. Bäumler sei isoliert und ein Selbstdarsteller, hieß es. Ihm wurde vorgeworfen, öffentlich Kritik zu äußern, aber sich in internen Sitzungen nicht einzubringen.

CDU-Landeschef Thomas Strobl
CDU-Landeschef Thomas Strobl steht im Innenministerium in Stuttgart. Foto: Marijan Murat
CDU-Landeschef Thomas Strobl steht im Innenministerium in Stuttgart.
Foto: Marijan Murat

»Das ist ein Schlag ins Gesicht unserer Mitglieder«, sagte Vorstandsmitglied Ralf Stoll am Samstag. »Intern können wir uns alles an den Kopf werfen, aber wir müssen geschlossen nach außen sein.« Bäumler spiele sich in den Vordergrund, sagte Stoll. Das mache alles kaputt, was sich die CDU zuletzt aufgebaut habe.

Bäumler hingegen stand am Samstag weiter zu seiner Kritik. »Mich stört es immer am Erscheinungsbild der CDU, wenn wir in der Partei nicht genug diskutieren, mich stört es, wenn wir nicht genug Profil zeigen, wenn wir uns nicht inhaltlich aufstellen.« Er würde sich mehr Raum für Diskussionen in der Partei wünschen. Allerdings sei man bei der Tagung in Schöntal einen Schritt vorangekommen - Bäumler verwies auf ein Impulspapier zur Energiepolitik, das man beschlossen habe, auch in der Bildungspolitik wolle man in die Offensive gehen. »Da hat meine Kritik durchaus Wirkung gezeigt.«

© dpa-infocom, dpa:230126-99-370223/5