Angesichts der Kritik am jungen Freiburger Torhüter Noah Atubolu (21) hat Trainer Christian Streich auf die Gefahren und Kehrseiten der sozialen Medien aufmerksam gemacht. »Du kannst nicht zu einem 20-Jährigen sagen, schalte jetzt alles aus - die sind ja gewissermaßen mit der Muttermilch groß geworden mit den sozialen Medien. Da reißt du denen ja ein Stück aus dem Leib«, sagte der Coach (58) des SC Freiburg vor dem Spiel in der Fußball-Bundesliga am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den FC Augsburg.
»Da geht es um soziale Kontakte, Verbindungen, Freundeskreise, da läuft wahnsinnig viel über die sozialen Medien«, verdeutlichte Streich: »Aber dann musst du natürlich ertragen, dass du als Bundesligaspieler, wenn du mal ein paar Tore gekriegt hast, obwohl du gar nichts dafür kannst, auch üble Sachen zuhören kriegst. Und wenn du dann noch vielleicht eine Hautfarbe hast, die ein bisschen brauner ist als jemand anders, wird es nicht besser. Das ist die Realität, in der wir leben«, so Streich: »Die Jungs müssen lernen mit solchen Sachen umzugehen, auch wenn es hart ist und ekelhaft.«
Der 21 Jahre alte Atubolu ist seit dieser Saison die neue Nummer eins der Badener und bestreitet seine erste Saison in der ersten Liga als Stammspieler. Nach dem Abschied von Mark Flekken hatten sich die Freiburger früh auf Atubolu als Stammkraft festgelegt. Streich stärkte Atubolu auch nach unglücklicheren Szenen den Rücken. Zuletzt spielte der Sport-Club beim 0:0 in Frankfurt zum zweiten Mal in der Bundesliga mit Atubolu zu Null.
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