Genki Haraguchi strahlt auf dem Fußballplatz das aus, was sein Trainer Bruno Labbadia in jeder Pressekonferenz in Perfektion verkörpert: Ruhe und Souveränität. Der japanische Winter-Neuzugang des VfB Stuttgart verfügt ebenso wie sein neuer Coach über langjährige Erfahrung im Geschäft und in der Bundesliga. Genau diese Komponenten sind beim Tabellen-15. auch im Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den SV Werder Bremen gefragt.
Beim Last-Minute-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten SC Paderborn (2:1) wurde der frühere Profi des 1. FC Union Berlin am vergangenen Dienstag zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt. Haraguchi verlieh den Stuttgartern auf Anhieb Struktur, Kontrolle und eben Ruhe im Offensivspiel. Mit seinem Landsmann Wataru Endo scheint sich der 31-Jährige gut zu ergänzen. »Genki ist einen Tick offensiver, eher der Achter und Zehner«, sagte Labbadia am Freitag.
Der neue VfB-Profi hat gute Chancen, gegen Bremen in der Startelf zu stehen. »Ich lerne ihn gerade erst kennen, aber mir gefällt seine Mentalität«, sagte Labbadia, der ein Faible für japanische Spieler hat. »Er ist schon der fünfte Japaner, mit dem ich beim VfB zusammenarbeite. Diese Spieler sind gut ausgebildet und haben eine gute Arbeitseinstellung.«
Auch der neue Stuttgarter Sportdirektor Fabian Wohlgemuth war nach dem geglückten Einstand von Haraguchi begeistert. »Er hat eine hohe Intensität in seinem Spiel. Dabei ist er sehr stabil in seinen Leistungen. Zudem zeichnet ihn sein Charakter aus. Er ist bodenständig und fleißig«, sagte der 43-Jährige dem Nachrichtenportal »BW24«.
Abseits des Rasens seien Haraguchi, VfB-Kapitän Endo und Verteidiger Hiroki Ito zwar nicht die lautesten. »Auf dem Platz geben sie aber schon Hinweise und Genki verfügt über Fähigkeiten, die uns guttun«, sagte Trainer Labbadia, der auch im ausverkauften Heimspiel gegen Bremen auf die Offensivkräfte Tiago Tomás und Silas Katompa Mvumpa verzichten muss. Der kroatische WM-Dritte Borna Sosa und Dan-Axel Zagadou seien dagegen wieder Optionen, nachdem sie zuletzt lange verletzungsbedingt aussetzen mussten.
Neben Haraguchi darf auch Stuttgarts zweiter Winter-Neuzugang Gil Dias auf einen Startelf-Einsatz hoffen. Der Portugiese traf im Pokal als Joker und könnte in der Offensive gemeinsam mit dem formstarken Serhou Guirassy und Chris Führich aufgeboten werden.
Der Fokus des VfB lag in der Trainingswoche in erster Linie darauf, die individuellen Fehler in der Defensive abzustellen. In der Bundesliga blieb Stuttgart seit dem 4. April 2021 zuhause nicht mehr ohne Gegentor. Gegner damals war: Werder Bremen. »Wir müssen eine Top-Leistung bringen«, sagte Labbadia, der besonders vor den Werder-Angreifern Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug warnt. »Die beiden machen es gut. Aber Werder besteht nicht nur aus Füllkrug und Ducksch. Das ist eine eingespielte Truppe.«
Haraguchi und der VfB sind noch nicht eingespielt. Dass der 74-malige Nationalspieler aber nicht viel Eingewöhnungszeit benötigt, hat er gezeigt. Er lenkte das Spiel in Paderborn und strahlte die im Abstiegskampf vielleicht mitentscheidende und dringend benötigte Ruhe aus.
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