Ein Start des 49-Euro-Tickets ist aus Sicht des Stuttgarter Verkehrsverbundchefs Thomas Hachenberger unter bestimmten Bedingungen am 1. April machbar. Für diesen Termin hatten sich die Bundesländer ausgesprochen. »Ich glaube, dass wir den 1. April als Branche packen können«, sagte Hachenberger der Deutschen Presse-Agentur.
Der Starttermin für das geplante deutschlandweite Nahverkehrsticket ist allerdings bisher unklar. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält es wegen der Finanzierung für eine offene Frage, ab wann das geplante Sonderticket kommen kann. Um die Finanzierung gibt es zwischen Bund und Ländern immer noch Streit. Dabei geht es darum, wer mögliche Mehrkosten zahlen soll.
»Ohne diese Nachschusspflicht von Bund und Land können wir das nicht machen«, sagte Hachenberger. »Wir haben Kunden, die zahlen bisher 150 Euro pro Monat. Sie zahlen nun 49 Euro, da fehlen 100 Euro am Anfang des Monats. Das Geld muss von der öffentlichen Hand kommen, wenn es so eine Tarifvorgabe gibt«, forderte der Geschäftsführer des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), Hachenberger ist auch Sprecher der Verbünde in Baden-Württemberg. Der VVS ist der größte Verbund im Südwesten und der sechstgrößte in Deutschland.
Hachenberger sagte, das geplante Ticket sei auch eine Chance. Die Verkehrsverbünde hätten es nicht aus eigener Kraft anbieten können. »Das ist kräftiger Schub. Jetzt haben wir die Chance, bei der Teuerung und den hohen Treibstoffkosten gegenüber dem Auto absolut konkurrenzfähig zu sein.« Das bundesweit nutzbare Ticket für Busse und Bahnen im Nahverkehr mit einem Einführungspreis von 49 Euro im Monat soll an die beliebten 9-Euro-Tickets aus dem Sommer anknüpfen.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) warb in einem Interview für den Start des Nahverkehrstickets: »Niemand weiß heute exakt, was die Einführung des 49-Euro-Tickets im nächsten Jahr genau kosten wird«, sagte er der »Welt am Sonntag.« Das werde man erst 2024 wissen. »Dann wollen wir ohnehin über das Ticket und die weitere Entwicklung mit den Ländern reden.« Deshalb sollten sich jetzt »alle an die Arbeit machen« und einen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz zur Ticket-Einführung zügig umsetzen, forderte Wissing.
Beschlüsse der Länder-Verkehrsministerkonferenz vom 29. November
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