Im Gegensatz zu den Volleyballspielerinnen des Allianz MTV Stuttgart war Kim Oszvald-Renkema ausgeschlafen. Die Sportdirektorin war nach dem 3:0 (25:14, 25:20, 25:23) im entscheidenden fünften Finalspiel der Best-of-Five-Serie gegen den SC Potsdam bei der Meisterparty nicht bis zum Schluss dabei.
Die Freude nach der zweiten Meisterschaft nach 2019 war aber auch bei der Niederländerin riesig. »Diese Saison war perfekt«, sagte sie am Montag der Deutschen Presse-Agentur. »Wir standen in drei Endspielen, haben drei Medaillen geholt und zwei Titel. Dazu durften wir das Finale daheim beenden. Das ist eine Erfolgsgeschichte.«
Im DVV-Pokal gewann der MTV bereits im März souverän mit 3:0 gegen den Dresdner SC. Im europäischen CEV-Pokal war nur Eczacibasi Dynavit Istanbul in beiden Finalspielen stärker. »Wir werden den Moment genießen«, sagte Oszvald-Renkema. »Wir müssen aber auch darauf achten, dass die Erwartungshaltung nicht steigt. Es wird nicht jedes Jahr so gut laufen.«
Der Fokus liegt darauf, die Leistungen zu bestätigen und die Leistungsträger zu halten. Zwei wichtige Entscheidungen wurden bereits getroffen. Kapitänin Krystal Rivers und Simone Lee, die gegen Potsdam eine herausragende Leistung im Angriff ablieferte, werden bleiben. Das gab der MTV nur Minuten nach dem Titelgewinn bekannt. Anders sieht es bei den Ergänzungsspielerinnen aus. Mit Julia Nowicka, Juliet Lohuis, Hester Jasper, Ilka Van de Vyver, Mira Todorova, Lara Berger und T’ara Ceasar werden gleich sieben Spielerinnen gehen.
Den Verantwortlichen ist es aber wichtig, dass der Kern zusammenbleibt. Rivers und Lee sind die Anführerinnen einer Mannschaft, die nahezu perfekt harmoniert und gut zusammengestellt war. »Wir haben starke Individualistinnen im Team«, sagte Oszvald-Renkema, die bereits weiterdenkt. »Wir freuen uns auf die Spiele in der Champions League und hoffen, dass wir die Top-Teams ärgern können. Aber wir wissen auch, dass so eine Saison nur schwer zu toppen ist.«
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