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Große Emotionen, kleine Chance: Freiburgs heißes Heim-Finale

Der SC verabschiedet beim letzten Heimspiel der Saison die langjährigen Identifikationsfiguren Petersen und Schmid. Zugleich kämpft er gegen Wolfsburg aber auch noch um die Königsklasse.

Christian Streich
Trainer Christian Streich von SC Freiburg läuft gestikulierend am Spielfeldrand entlang. Foto: Andreas Gora
Trainer Christian Streich von SC Freiburg läuft gestikulierend am Spielfeldrand entlang.
Foto: Andreas Gora

Es könnte durchaus die eine oder andere Träne der Rührung fließen am Freitagabend in Freiburg. Torjäger Nils Petersen, der seine Karriere im Sommer beendet, und Defensivmann Jonathan Schmid, der den Verein verlässt, werden vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr/DAZN) verabschiedet. Auf der Tribüne nehmen einige Helden Platz, die 1993 zum ersten Aufstieg des Sport-Clubs in die Fußball-Bundesliga beigetragen haben. Inmitten von Emotionen und Erinnerungen wollen die Badener im letzten Heimspiel der Saison aber auch ihre kleine Chance auf den ersten Champions-League-Einzug wahren.

Man sei mit dieser Spielzeit »null Komma null durch«, sagte Trainer Christian Streich am Mittwoch. Dass Platz fünf und damit zumindest schon mal erneut die Teilnahme an der Europa League sicher sind, sei »wunderbar«. Er könne nur den »Hut ziehen« vor der Leistung seiner Mannschaft, die in der Liga bereits 56 Punkte gesammelt und dazu im Europapokal das Achtel- sowie im DFB-Pokal das Halbfinale erreicht hat. Der »Wahnsinn« sei das. Aber die Saison ist noch nicht vorbei. »Wir sind am Ende, aber gefühlt mittendrin«, so der Coach.

Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie wollen die Freiburger gegen Wolfsburg ihren Rückstand von derzeit drei Punkten auf den Tabellenvierten Union Berlin aufholen und damit den Kampf um die Königsklasse noch mal anheizen. »Wir werden alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen«, kündigte Streich an. Und: »Wenn wir es schaffen sollten zu gewinnen, müssen die anderen nachziehen.« Deswegen will der 57-Jährige einzelnen Spielern trotz aller Verdienste auch keine Geschenke in Form von Einsatzminuten garantieren.

»Nils hat eine sehr, sehr lange Geschichte«, sagte Streich angesprochen auf das nahende Karriereende des Freiburger Rekordtorschützen Petersen. »Ich kann es mir irgendwie gar nicht vorstellen, dass er nicht mehr auf dem Trainingsplatz steht, dass er nicht mehr bei uns in der Kabine ist.« Der 34-Jährige sei eine »große Persönlichkeit«, ein »außergewöhnlicher Stürmer«. Petersens Qualität im Abschluss sei »unglaublich«. Der Routinier werde gegen den VfL im Kader stehen, verriet Streich. Ob er auch spielt, ließ der Trainer aber offen.

Außenverteidiger Schmid hat auch eine lange SC-Geschichte, einen Platz im Aufgebot gegen die Niedersachsen womöglich aber nicht. Der Franzose sei ein »großartiger Fußballer«, ein »ganz solidarischer Spieler« und ein »unglaubliches Bewegungstalent«, so Streich. »Der fährt von hier nach Straßburg auf einem Reifen und mit geschlossenen Augen.« Ob die Läufe und Flanken des 32-Jährigen noch mal gebraucht werden, wird sich aber erst noch zeigen. Für Gefälligkeiten ist angesichts der sportlichen Brisanz im Saisonfinale wenig Platz. Oder wie Streich sagt: »Es ist nichts erledigt.« Auch die Champions League noch nicht.

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