17 Jahre nach ihrer ersten WM-Teilnahme beendete die gebürtige Tübingerin ihre Turn-Karriere mit Platz fünf am Stufenbarren, nachdem sie sich am Vortag gemeinsam mit Elisabeth Seitz, Emma Malewski, Sarah Voss und Pauline Schäfer-Betz einen Herzenswunsch erfüllt hatte: Abgang mit einer Medaille. Das Quintett gewann mit Bronze die erste EM-Plakette für eine deutsche Frauen-Riege überhaupt.
»Mir ist gerade schlecht, ich habe Bauchweh, keine Ahnung, woher das kommt. Es ist überwältigend und es ist ganz schwer, in Worte zu fassen«, sagte die EM-Dritte am Stufenbarren von 2011. Das Turnen werde ihr fehlen, gestand sie unter Tränen. »Aber es war einfach nochmal ganz, ganz toll, das hier miterleben zu dürfen. Die Halle war sensationell und war so schön, nochmal in so einem Barrenfinale zu stehen, auch gemeinsam mit Eli (Seitz). Und dass sie heute noch Gold gewonnen hat, das ist natürlich sensationell. Meine Gefühle sind schwer zu beschreiben. Es ist einfach krass.«
Ganz vom Turnen wird Kim Bui nicht lassen. »Es sind noch ein paar Projekte da, die ich angehe. Ich werde der Turn-Welt natürlich immer irgendwie treu bleiben«, versprach sie und kündigte an: »Es wird nächstes Jahr im März eine Biografie erscheinen. Ich werde nicht von der Bildfläche verschwinden.«
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