Kretschmann regiert seit 2011, erst mit einem grün-roten Bündnis und seit 2016 mit einer grün-schwarzen Koalition. Er hatte am 12. September erklärt, für eine dritte Amtszeit antreten zu wollen. Bei der Landtagswahl 2016 waren die Grünen auf 30,3 Prozent gekommen und erstmals stärkste Kraft bei einer Landtagswahl überhaupt geworden. Die 38 Prozent sind der höchste Wert, den Infratest dimap nach eigenen Angaben bundesweit jemals für die Grünen gemessen hat.
Die SPD kommt in der neuen Umfrage auf 8 Prozent - dies ist für sie ein Allzeittief in Baden-Württemberg. Die AfD, derzeit größte Oppositionsfraktion, liegt bei 12 Prozent und die FDP bei 8 Prozent. Die Linke wäre mit 3 Prozent weiterhin nicht im Landtag vertreten.
Kretschmanns Entscheidung für eine erneute Spitzenkandidatur stößt bei 71 Prozent der Befragten auf Zustimmung. 77 Prozent sind zufrieden oder sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Eisenmann, die derzeit Kultusministerin ist, kann 23 Prozent der Bürger mit ihrer Arbeit überzeugen. Könnten die Menschen den Regierungschef direkt wählen, würden sich 69 Prozent für Kretschmann entscheiden, aber nur 13 Prozent für seine Herausforderin. Eisenmann hat damit einen noch schlechteren Wert als CDU-Landeschef Thomas Strobl, der im März bei dieser Frage auf 17 Prozent gekommen war. Strobl hatte im Sommer zugunsten von Eisenmann auf die Spitzenkandidatur verzichtet.
Im bundesweiten Vergleich ist Kretschmann laut dieser Umfrage weiter der beliebtestes Ministerpräsident. Dabei reicht seine Popularität weit über das eigene Lager hinaus: Auch Anhänger von FDP (85 Prozent), CDU (83 Prozent), SPD (70 Prozent) und AfD (56 Prozent) sind mehrheitlich zufrieden mit seiner Arbeit als Regierungschef.
Wird die Arbeit der grün-schwarzen Regierung getrennt nach Parteien betrachtet, schneiden die Grünen deutlich besser als die CDU ab. Mit der Ökopartei sind 60 Prozent der Befragten zufrieden - mit der Arbeit des schwarzen Juniorpartners hingegen 38 Prozent. (dpa)