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Grüne werten Stimmen für Palmer bei Urwahl als ungültig

Bei der ersten Urwahl der Tübinger Grünen für die Nominierung eines Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl am Sonntag werden eventuelle Stimmen für Amtsinhaber Boris Palmer (Grüne) als ungültig gewertet. Das teilte Marc Mausch vom grünen Stadtverband am Donnerstag mit. Hintergrund sei, dass Palmer erklärt habe, seine theoretisch mögliche Wahl durch die Mitglieder nicht annehmen zu wollen. Palmer bezeichnet die Annahme einer etwaigen Wahl in dem der dpa vorliegenden Schreiben als »verdeckte Kandidatur« und hält die Wahlannnahme für »unlauter«. »Damit werden Stimmen für Boris Palmer als ungültig gewertet, wenn dieser nicht vor Beginn der Urwahl doch noch von seiner bisherigen Linie abweicht«, sagte Mausch.

Boris Palmer
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen. Foto: Tatjana Bojic
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen.
Foto: Tatjana Bojic

Bei der Urwahl zur Kandidatennominierung wird nur ein Name auf der Liste der Bewerber stehen. Bisher hat nur die Ortsvorsteherin im Tübinger Stadtteil Weilheim, Ulrike Baumgärtner, ihren Hut in den Ring geworfen. Sie hatte ihre Kandidatur bereits im vergangenen Jahr angekündigt.

Die Mitglieder sollen bei der Urwahl am kommenden Sonntag aber auch die Möglichkeit bekommen, eine andere Person auf einem Freifeld zu nennen. Rein theoretisch könnte das Palmer sein, der zwar bei der OB-Wahl im Herbst erneut antreten will, aber als unabhängiger Kandidat - dies wegen seines möglichen Rauswurfs aus der Partei. Der 49-Jährige ist seit 2007 OB in der Universitätsstadt.

Palmer sollte sich aber laut einer Aufforderung der Tübinger Grünen bis zum Beginn der Urwahl (10.00 Uhr) bereit erklären, eine mögliche Wahl auch anzunehmen. Dies sei nun geklärt, sagte Mausch.

Die Urwahl findet am 3. April in Präsenz und digital zwischen 10.00 und 18.00 Uhr statt. Die Oberbürgermeister-Wahl in der Uni-Stadt ist am 23. Oktober.

© dpa-infocom, dpa:220331-99-747872/3