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Glatte Straßen und Bahn-Probleme im Südwesten

Bahnfahrer leiden schon seit Tagen unter dem Wintereinbruch, glatte Straßen machten am Montag auch Autofahrern und Fußgängern zu schaffen. Am Abend und in der Nacht zum Dienstag kann es erneut teils spiegelglatt werden, warnt der Wetterdienst.

Wintereinbruch in Baden-Württemberg
Autos fahren durch einen verschneiten Wald auf einer Straße bei Bebenhausen. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Autos fahren durch einen verschneiten Wald auf einer Straße bei Bebenhausen.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Autofahrer und Fußgänger in Baden-Württemberg müssen sich am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag auf teils spiegelglatte Straßen und Wege einstellen. Zunächst seien im Norden Württembergs, gegen Mitternacht dann auch auf der Alb und im Süden Regenfälle möglich, teilte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Stuttgart mit. Wenn es bei dem Frost regne, bedeute das Glatteis, hieß es. »Da reichen schon mehrere dicke Tropfen aus, um den Grip zu verlieren«, sagte der Sprecher.

Während es sich am Oberrheingraben entspannt, kann es am Abend besonders östlich von Odenwald und Pforzheim den gefährlichen Glatteisregen geben. So könne es allein auf der Hohenloher Ebene einen Liter Niederschlag pro Stunde geben. Das reiche laut Sprecher schon für eine ein Millimeter dicke Schicht an Eis.

Gegen Mitternacht müsse auch entlang der bayerischen Grenze sowie auf der Alb und in Oberschwaben mit gefrierendem Regen und Glatteis gerechnet werden. Auch am Dienstagmorgen bestehe um Heidenheim und von Ulm bis zum Bodensee noch Gefahr durch gefrierenden Regen. Besonders hier müsse man im Berufsverkehr vorsichtig fahren, hieß es.

Eine Entspannung der Glättesituation tritt dann am Dienstagmittag ein. Der DWD erwartet mildere Temperaturen. Es soll bis zu zwei Grad auf der Baar und bis knapp neun Grad am Rhein geben, wie es hieß. Im Schwarzwald kann es oberhalb von 600 Metern erneut schneien, sonst fällt teils etwas Regen. Das ist laut des Sprechers aber wieder normales Winterwetter.

Auch Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer müssen sich weiter auf Probleme einstellen. Nach dem Wintereinbruch im Süden Deutschlands müsse voraussichtlich bis zur Wochenmitte mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden, teilte die Deutsche Bahn am Montagmorgen mit. Einschränkungen und Ausfälle gebe es vor allem noch ganz im Süden von Baden-Württemberg, sagte eine Bahnsprecherin in Stuttgart.

Auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen sei der Verkehr mit einzelnen Fernverkehrszügen wieder aufgenommen worden. Die Bahn rechnete hier jedoch mit einem zunächst sehr stark eingeschränkten Zugangebot. Grundsätzlich sollten sich Fahrgäste vor Fahrtantritt immer auf der Internetseite der Bahn informieren, sagte die Sprecherin.

Auf den Straßen im Südwesten war die Lage wegen des Winterwetters am Montag teils angespannt. Vermutlich durch Glätte kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall bei Zweiflingen (Hohenlohekreis). Ein Linienbus war am Nachmittag in den Gegenverkehr gekommen und mit einem Auto zusammengeprallt, wie die Polizei mitteilte. Durch den Aufprall wurde das Auto gedreht und landete auf dem Dach. Die Fahrerin wurde aus ihrem Wagen geschleudert und so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starb.

Auch sonst gab es erhebliche Verkehrsbehinderungen in Baden-Württemberg. Die Karlsruher Polizei berichtete von Blitzeis und spiegelglatten Straßen. Unfälle waren der Behörde im zuständigen Bereich jedoch zunächst nicht bekannt.

Am Feldbergpass bei Todtnau (Kreis Lörrach) kam es am Montagmittag zu einem schweren Unfall zwischen zwei Lastwagen. Der Fahrer eines der beiden Lkw habe nach derzeitigem Ermittlungsstand aufgrund der Witterung die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und sei damit in den Gegenverkehr geraten, teilte die Polizei mit. Dort kollidierte er frontal mit dem anderen Lastwagen. Dessen 35 Jahre alter Fahrer wurde schwer verletzt, der Unfallverursacher erlitt leichte Verletzungen.

Am Montagmorgen fielen zwei Schülerinnen in den Feuersee im Stuttgarter Stadtbezirk Vaihingen, nachdem das Eis unter ihnen gebrochen war. Die Mädchen retteten sich selbst aus dem kalten Wasser, wie die Feuerwehr mitteilte. Der Rettungsdienst brachte sie mit Unterkühlungen in eine Kinderklinik. Die Stuttgarter Feuerwehr warnte vor dem Betreten von Eisflächen. Diese seien aktuell sehr instabil, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:231204-99-175235/7