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GEW demonstriert für mehr Geld für Grundschullehrkräfte

Der Wettbewerb unter den Bundesländern wird härter: Bayern hat eine Prämie für umzugswillige Lehrer ausgelobt, auch eine höhere Besoldung ist geplant. Die Lehrergewerkschaft GEW befürchtet deswegen eine Abwanderungswelle und demonstriert in der Nähe des Landtags.

Lehrkraft
Eine Lehrerin schreibt in einer Schule Worte an eine Tafel. Foto: Sebastian Gollnow
Eine Lehrerin schreibt in einer Schule Worte an eine Tafel.
Foto: Sebastian Gollnow

Es mangelt an Nachwuchs für die Lehrerzimmer, Jahr für Jahr bleiben Tausende Stellen an den Schulen unbesetzt und nun fürchten die Gewerkschaften auch noch, dass viele Lehrkräfte buchstäblich die Koffer packen. Denn im Streit um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen ringen alle Bundesländer um Pädagoginnen und Pädagogen und werben sich die begehrten Kräfte gegenseitig ab. Die Lehrergewerkschaft GEW befürchtet eine Abwanderungswelle an Grundschulen und will deshalb am Donnerstag (11.30 Uhr) in der Nähe des Landtags in Stuttgart für eine bessere Bezahlung demonstrieren.

Grundschullehrerinnen und -lehrer erhalten in Baden-Württemberg ein Gehalt der Besoldungsstufe A12. In einigen anderen Bundesländern werden die Pädagogen an Grundschulen mit A13 eingestuft. Laut der GEW kann das bei Vollzeitkräften bis zu 500 Euro Unterschied im Monat ausmachen.

Mit gepackten Koffern wollen deswegen Lehrkräfte am Tag der Landtagssitzung vor dem Landtag demonstrieren. Zudem überreicht die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein ein Papier mit weiteren Forderungen zur Verbesserung der Situation an Grundschulen an Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne).

Da überrascht es nicht, dass die bayerische Initiative, Lehrer mit Geld und Umzugshilfen in den Freistaat zu locken, bundesweiten Ärger auslöst. Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte am Mittwoch eine Prämie in Höhe von 3000 Euro für Lehrkräfte angekündigt, die in bayerische Regionen mit besonders großem Bedarf ziehen. Das Angebot richtet sich auch an Lehrer aus anderen Bundesländern.

Die Regionalprämie, die versteuert werden muss, könnten alle Personen erhalten, die ab dem kommenden Schuljahr als Lehrkräfte beim Freistaat Bayern in ein Beamten- oder unbefristetes Angestelltenverhältnis neu eingestellt würden. Im Gegenzug müssen die Lehrer mindestens zwei Jahre in der Prämienregion tätig sein.

Baden-Württembergs Kultusministerin Schopper ist wenig begeistert. »Bisher war es Konsens in der Kultusministerkonferenz, dass fairer Wettbewerb zwischen den Ländern herrschen soll«, sagte sie am Mittwoch. »Abwerbungskampagnen sind dabei nach Auffassung des Kultusministeriums nicht konstruktiv.«

© dpa-infocom, dpa:230419-99-374999/3