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Gestörter Winterschlaf: Vandalismus bedroht Fledermäuse

In Heidenheim versuchen Unbekannte in zwei Stollen einzubrechen. Das sorgt nicht nur für Sachbeschädigung, sondern stört auch den Winterschlaf der seltenen Fledermäuse.

Durch Vandalismus an zwei Stollen in Heidenheim an der Brenz sind 15 vom Aussterben bedrohte Fledermäuse in Gefahr. Die Tiere haben in den Stollen ihr Winterquartier eingerichtet, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. »Sie erwachen durch den Lärm und verbrauchen dadurch extrem viel Energie, denn sie heizen dann in kürzester Zeit ihre Körpertemperatur von 6 Grad auf 42 Grad Celsius hoch«, erklärte ein Stadtsprecher.

Durch die wiederholten Störungen bestehe die Gefahr, dass die Tiere aufgrund zu Ende gehender Fettreserven das Frühjahr nicht überlebten. Zu den Fledermäusen würden auch Exemplare der extrem seltenen Bechsteinfledermaus zählen.

Wer für Einbruchsversuche im Dezember und Ende Januar verantwortlich ist, sei unklar. Es sei ein erheblicher Schaden entstanden, weil die Zugänge zu den Stollen massiv seien. Man bekomme sie nur mit viel Aufwand und Werkzeug auf. Anwohner einer nahegelegenen Straße hätten den Vandalismus bemerkt und gemeldet.

Die Stollen seien ehemalige Schutzräume vor Fliegerangriffen, die nie genutzt worden seien. Sie hätten sich zu einem Refugium für Fledermäuse entwickelt. Die Zugänge seien provisorisch repariert worden, um die Tiere nicht weiter zu stören.

© dpa-infocom, dpa:240307-99-256221/4