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»Geschafft, was sich viele Teams wünschen«: Ulm im Finale

Nach Alba Berlin hat ratiopharm Ulm im Kampf um den Titel in der Basketball-Bundesliga den nächsten Favoriten rausgeworfen. Die Chance auf den ersten Pokal seit 27 Jahren ist groß, die Euphorie auch.

Bruno Caboclo
Bruno Caboclo von ratiopharm Ulm überragt im dritten Playoff-Halbfinalspiel gegen den FC Bayern München. Foto: Andreas Gora
Bruno Caboclo von ratiopharm Ulm überragt im dritten Playoff-Halbfinalspiel gegen den FC Bayern München.
Foto: Andreas Gora

Als der letzte Wurf von Andreas Obst vom FC Bayern München sein Ziel verfehlte, lagen sich die Basketball-Spieler von ratiopharm Ulm in den Armen und konnten es kaum fassen. Gleich im ersten Anlauf nutzten sie am Freitagabend ihre Chance und zogen durch den entscheidenden 104:102-Heimerfolg nach Verlängerung zum vierten Mal in das Endspiel um die deutsche Meisterschaft ein.

Dass die Mannschaft von Anton Gavel sich in der ersten Runde gegen den Titelträger der Vorsaison, Alba Berlin, und nun gegen die ebenfalls favorisierten Bayern durchsetzen würde, ist eine Überraschung. Schließlich beendeten die Ulmer die Hauptrunde nur als Tabellensiebter. »Wir haben das geschafft, was sich viele Teams wünschen. Und zwar, zu den Playoffs bereit zu sein«, sagte Karim Jallow bei Magentasport. »Seit dem ersten Spiel in Berlin haben wir sehr, sehr guten Basketball gezeigt. Den besten Basketball, den wir spielen, spielen wir jetzt und genau das wollten wir. Das ist ein wahnsinnig geiles Gefühl.«

Gegen Alba setzten sich die Ulmer mit 3:1 in der Best-of-five-Serie durch, gegen die Münchner gaben sie überhaupt kein Spiel ab. »Wir haben jetzt den zweiten Euroleague-Teilnehmer rausgeworfen«, sagte Coach Gavel stolz. »Am Ende haben wir einen Weg gefunden, dieses Spiel zu gewinnen, obwohl wir einen der besten Schützen Europas einen freien Wurf erlaubt haben.« Obst, der zwischen 2019 und 2021 für Ulm gespielt hatte, vergab jedoch und besiegelte so das Aus der Bayern. Anschließend erklärte Andrea Trinchieri seinen Abschied als Trainer.

Die Reise der Ulmer geht indes weiter. 1998, 2012 und 2016 verloren sie jeweils im Endspiel. Der einzige Titelgewinn liegt 27 Jahre zurück, als der Verein noch unter dem Namen SSV ratiopharm Ulm angetreten war, und den Pokal gewann. Eine weitere Trophäe soll in der am 9. Juni beginnenden Finalserie dazukommen. »Wir wollen jetzt auch den Titel«, sagte Jallow.

Spielplan

Kader ratiopharm Ulm

© dpa-infocom, dpa:230603-99-925762/3