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Gericht beendete Aufsicht für Verdächtigen im Fall Ayleen

Der mutmaßliche Täter im Fall einer getöteten Schülerin aus Südbaden stand als rückfallgefährdeter Sexualstraftäter bis Anfang des Jahres unter sogenannter Führungsaufsicht. Diese wurde zu Jahresbeginn gerichtlich beendet, teilte ein Sprecher des Hessischen Landeskriminalamts (LKA) am Mittwoch auf Anfrage mit. Damit sei der 29-Jährige auch aus dem Programm ZÜRS ausgestuft worden.

Justitia
Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert
Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand.
Foto: Arne Dedert

Die 2008 in Kraft getretene »Zentralstelle zur Überwachung Rückfallgefährdeter Sexualstraftäter« (ZÜRS) basiert auf einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen dem Justiz-, Sozial- und Innenministerium. Ziel der Konzeption ist es, die Bevölkerung vor bereits verurteilten, rückfallgefährdeten Sexualstraftätern zu schützen, wenn diese aus der Haft oder dem Maßregelvollzug entlassen werden.

Neben behördenübergreifenden Kontrollen sollen auch Beobachtungen gewährleisten, dass entlassene Sexualstraftäter kein Risiko darstellen. Voraussetzung ist eine richterliche Auferlegung einer sogenannten Führungsaufsicht. Zur Zahl der Sexualstraftäter im Programm ZÜRS und einer Rückfallquote wurden keine Angaben gemacht.

Der 29-Jährige war nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft als Jugendlicher für zehn Jahre wegen eines versuchten Sexualdelikts in ein psychiatrisches Krankenhaus gekommen. Er kannte die am 21. Juli verschwundene Schülerin Ayleen den Ermittlungen zufolge aus wochenlangen Chats in sozialen Netzwerken und einem bekannten Online-Spiel. Ende vergangener Woche hatte die Polizei die Leiche von Ayleen in einem See in Hessen entdeckt, die Wohnung des Mannes durchsucht und ihn kurz darauf festgenommen.

© dpa-infocom, dpa:220803-99-262565/2