Das Innen- und Außenministerium in Berlin hatten Mitte Oktober den Start des Programms verkündet, mit dem man auf die schwierige humanitäre Lage seit der Machtergreifung der militant-islamischen Taliban im August 2021 reagiert. Profitieren sollen demnach afghanische Staatsangehörige in Afghanistan, die sich für Frauen- und Menschenrechte eingesetzt haben oder wegen ihrer Tätigkeit in Justiz, Politik, Medien, Bildung, Kultur, Sport oder Wissenschaft besonders gefährdet sind. Auch Menschen, die wegen ihres Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, ihrer Religion oder wegen besonderer Umstände des Einzelfalles verfolgt werden.
Die Grüne Jugend in Baden-Württemberg kritisierte Gentges' Haltung als »ernüchternd«. Die Sprecherinnen der Jugendorganisation, Aya Krkoutli und Elly Reich, sagten: »Es ist in keiner Weise verantwortbar, die Menschen in Afghanistan im Stich zu lassen. Es muss unser aller Ziel sein, verfolgten und bedrohten Menschen Schutz zu bieten.« Die Aufgabe des Landes sei es jetzt, »für eine menschenwürdige Unterbringung Geflüchteter zu sorgen und die Kommunen dabei zu unterstützen - und nicht darin, humanitäre Aufnahmeprogramme zu verhindern«.
Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan
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