Nach nur einem Tag hat die Lokführergewerkschaft GDL ihren Streik bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG) und der Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) beendet. Der Streik sei am Samstag um 16.00 Uhr zu Ende gegangen, sagte der Vorsitzende des GDL-Bezirks Süd-West, Lutz Dächert, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die GDL werde sich nun zum weiteren Vorgehen beraten. Näher wollte sich Dächert dazu nicht äußern.
Die GDL hatte erst am Freitagmittag kurzfristig einen Streik angekündigt, ohne ein geplantes Ende dafür zu nennen. Daraufhin war es auf Linien der SBS im Stuttgarter Netz und Neckartal zu Ausfällen gekommen, wie eine Sprecherin mitteilte.
Es dauere noch einige Zeit, bis der Schienenverkehr wieder regulär laufe, teilte ein SWEG-Sprecher am Samstagnachmittag mit. Außerdem müsse weiterhin mit sehr kurzfristigen, weiteren Arbeitsniederlegungen gerechnet werden. Züge könnten dann im Fahrtverlauf stehen bleiben und ausfallen. Fahrgäste sollten sich weiterhin vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren.
In dem Tarifkonflikt geht es darum, dass die GDL künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die SBS, sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1800 Beschäftigte.
Die SWEG lehnt das ab und will die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg - heute SBS - auch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.
© dpa-infocom, dpa:221210-99-854481/3