Den Saisonendspurt können Marvin Wanitzek und der Karlsruher SC relativ entspannt angehen. Zwölf Punkte liegen die Badener vor dem Relegationsrang 16 - bei nur noch sechs verbleibenden Partien. Der Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga ist seit dem spektakulären 4:2 (0:1) gegen Arminia Bielefeld am Sonntag so gut wie sicher - und der in den vergangenen Wochen weitgehend glücklose Spielmacher plötzlich wieder oben auf.
»Er ist einer der besten Mittelfeldspieler dieser Liga«, sagte KSC-Trainer Christian Eichner über Wanitzek nach dessen Gala in der zweiten Halbzeit gegen Bielefeld. An allen vier Toren war der 29-Jährige direkt beteiligt. Zwei erzielte er selbst, zwei bereitete er vor. Erst traf er per Elfmeter, dann mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel. »Schon als er vom Fuß wegging, habe ich gedacht: Okay, der kann was werden«, sagte Wanitzek selbst über sein Traumtor zur Entscheidung. Es war bereits sein zehnter Treffer in dieser Saison. So viele schaffte der Bruchsaler in seiner bisherigen Profi-Laufbahn noch nie in einer Spielzeit.
»Er hat jetzt ein paar Wochen mal mit seinen Schüssen aus dem Spiel heraus nicht so Glück gehabt«, sagte Coach Eichner. Nun habe es eben wieder geklappt. Womöglich war Wanitzeks kleine Leistungsdelle auch ein Grund dafür, dass der KSC die vorangegangenen drei Partien nicht gewonnen hatte. Der Mittelfeldmann, der seinen Vertrag Anfang Januar bis 2027 verlängert hat, ist seit Jahren ein Schlüsselspieler der Karlsruher. Daran, dass sie auch kommende Saison Zweitliga-Fußball spielen, besteht seit Sonntag kaum noch ein Zweifel. Auch dank der überragenden Vorstellung von Wanitzek.
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