Nach dem brutalen Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden hat der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn vor einer weiteren Verschärfung des gesellschaftlichen Klimas gewarnt. »Wir alle sind gefordert, uns in politische Debatten einzumischen und dafür zu sorgen, dass sie in ruhigerem Ton geführt werden«, sagte der parteilose Kommunalpolitiker der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg. Gewalt beginne oft schon mit Worten.
Ecke ist Spitzenkandidat der sächsischen SPD für die Europawahl, er war nach der Attacke am Sonntag operiert worden. Nach Polizeiangaben wurde in der Nähe ein Wahlkampfhelfer der Grünen ebenfalls verletzt. Die Innenminister von Bund und Ländern wollen am Dienstag über Konsequenzen aus dem Angriff auf Ecke beraten.
Horn (39) sagte weiter, er habe einer seiner härtesten Morddrohungen zum Thema »Tempo 30« erhalten - »an dem Tag, an dem ich ein Foto vom Schlittenfahren mit meinen Kindern gepostet hatte«. Man müsse sich doch denken können, dass man es auch mit einem Menschen und Familienvater zu tun habe, und nicht nur mit einem »bösen Politiker«, argumentierte der Rathauschef. »Wir müssen anders miteinander umgehen«, lautet sein Credo.
Der Kommunalpolitiker erinnerte in sozialen Netzwerken daran, dass er vor sechs Jahren nach seinem Wahlsieg in der Schwarzwaldmetropole Opfer eines Angriffs wurde. Ein Mann schlug Horn im Mai 2018 auf einer Wahlparty mit der Faust ins Gesicht. »Unter anderem hat er mir dabei die Nase und zwei Zähne teilweise gebrochen«, schrieb Horn auf Facebook. »Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen verunglimpft, beleidigt und sogar körperlich angegriffen werden.«
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