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Freiburg auch dank Doan weiter voll im Flow

Der SC Freiburg reitet weiter die Erfolgswelle. Neuzugang Ritsu Doan ist in starker Frühform, auch beim erfolgreichen Europapokal-Comeback einer der Besten - und bei der anschließenden Party mittendrin. Gegen Borussia Mönchengladbach wollen die Badener ihren Lauf fortsetzen.

Ritsu Doan hat nicht lange gebraucht, um sich in die Herzen der Fans zu spielen. Denn der Königstransfer liefert. Vier Tore stehen für den Japaner nach sieben Pflichtspielen im Trikot des SC Freiburg schon zu Buche. Der mit gut acht Millionen Euro teuerste Neuzugang dieses Sommers hat wesentlichen Anteil daran, dass die Badener so gut in die Saison gestartet sind - in der Liga und international. Er ist einer, der in engen Partien den Unterschied machen kann. Einer, den sich die bescheidenen Breisgauer inzwischen eben auch mal leisten. Ein Sinnbild ihres rasanten Wachstums.

Der Kader des aktuellen Spitzenreiters der Fußball-Bundesliga ist breiter und qualitativ stärker geworden. Einkäufe wie Offensivmann Doan nähren die Hoffnung, dass der SC mit der Dreifachbelastung diese Saison besser zurechtkommt als in der Vergangenheit. Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen Borussia Mönchengladbach soll der Höhenflug fortgesetzt und der fünfte Pflichtspiel-Erfolg in Serie eingefahren werden. Die Freiburger müssen schauen, dass sie auch da wieder »die Power auf den Platz kriegen«, wie Trainer Christian Streich es formuliert. »Du brauchst total Power, sonst schaffst du es nicht.«

Doan hat diese Power. Der Nationalspieler ist flink, technisch versiert und stark im Dribbling, sich aber auch für Defensivarbeit nicht zu schade. »Ich bin sehr zufrieden mit ihm«, sagte Streich nach dem 2:1 (2:1) zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase gegen Karabach Agdam am Donnerstag. Der vom niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven geholte Doan zählte gegen Aserbaidschans Meister einmal mehr zu den auffälligsten Freiburgern. Mit seinem sehenswerten Treffer zum 2:0 ebnete er dem Streich-Team in der 15. Minute endgültig den Weg zum erfolgreichen Europapokal-Comeback. Kurz zuvor hatte der 24-Jährige noch eine Riesenchance freistehend vergeben.

»Er schüttelt das ab, lässt sich nicht beeindrucken und macht dann ein super Tor«, lobte Streich den 1,72-Meter-Mann. »Er hat heute auch gegen den Ball in Abstimmung mit Kiliann Sildillia sein bestes Spiel gemacht, war sehr fleißig und ist sehr gut in den Räumen gestanden.« Nach dem Spiel stand Doan dann sogar im Fanblock. Die Anhänger hatten ihn mit Sprechchören dorthin beordert, feierten ihn und seine Kollegen nach dem in Summe verdienten Sieg lautstark und minutenlang.

»Das tut uns gut«, sagte Streich zum Auftakt-Erfolg im Europapokal. Nach der frühen Führung durch einen von Vincenzo Grifo verwandelten Foulelfmeter (7. Minute) und Doans Tor zum 2:0 hatte der phasenweise nachlässige SC bis zum Schluss kämpfen müssen. Der Anschluss durch Marko Vesovic (39.) war für die Gäste letztlich aber zu wenig. »Wir sind sehr froh, dass wir aktuell die knappen Spiele gewinnen«, sagte Verteidiger Matthias Ginter. »Das hilft uns wahnsinnig auf unserem Weg.« Schon gegen Bochum (1:0) war's knapp. Auch in Leverkusen (3:2) oder im Pokal in Kaiserslautern (2:1 n.V.), wo Doan jeweils zum Sieg traf. Diese Erfolge zeigen aber auch, wie gefestigt der SC ist.

Der Start ist wettbewerbsübergreifend geglückt. Die Chance, anders als beim Aus in der Gruppenphase der Saison 2013/2014 diesmal in der Europa League zu überwintern, schon ein kleines Stück gestiegen. Sonntag geht es für den SC in der Liga weiter. Gegen Gladbach hat er im Oberhaus seit 20 Jahren kein Heimspiel verloren. Streich erwartet die nächste enge Partie. Womöglich ist sie wieder ein Fall für Doan.

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